Die neofaschistische Bewegung CasaPound verdichtet in Bozen wieder ihre Tätigkeit: Auf die Teilnahme von LH-Stellvertreter Marco Galateo (FdI) an einer verkappten Veranstaltung der Bewegung folgten zwei Aktionen des Blocco Studentesco, mit denen der Antifaschismus als »Mafia« verunglimpft werden sollte (01
02
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In Erinnerung an die Ermordung des Neofaschisten Sergio Ramelli († 1975) — einen Anlass, den alljährlich Hunderte missbrauchen, um in Mailand ungestraft einen abscheulichen Ritus abzuhalten — brachten jetzt CPI-Mitglieder in Bozen eine »subversive« Gedenktafel an. Demnach sei Ramelli ein »Opfer des antifaschistischen Hasses« gewesen.
Revisionismus
Der gemeinsame Nenner all dieser Aktionen sowie der Erinnerung an die Karsthöhlenopfer ist es, den programmatisch und ideologisch auf Vernichtung ausgerichteten Faschismus als »gut« (zumindest aber als neutral) und den Antifaschismus als etwas Gefährliches darzustellen. Damit soll die öffentliche Wahrnehmung immer weiter verschoben werden, bis Faschismus und Antifaschismus moralisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.
Dieses Anliegen teilt CPI mit der Regierungspartei FdI und mit der Lega.
Auch deshalb ist es zwar aufsehenerregend, aber keineswegs überraschend, dass ein führender CasaPound-Mann wie Maurizio Puglisi Ghizzi zur anstehenden Gemeinderatswahl für die Lega antritt. Dass sich bei den mehr und weniger extremen Rechten alles vermischt und dann, zumindest vordergründig, wieder trennt, trägt zu einer Unübersichtlichkeit bei, in deren Nebel sich der für die Faschistinnen so vorteilhafte Relativismus perfekt ausbreiten kann. Wenn alle mit allen anbandeln, sind irgendwann alle anrüchig. Oder eben nicht.
Seit sie die Rechtsparteien als legitime Koalitionspartnerinnen betrachtet, hat sich auch die SVP in diesen Sumpf begeben und dient ihnen als Werkzeug.
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