Am vergangenen Donnerstag hatte sich ein Schüler der Bozner Galileo-Galilei-Oberschule mit einem Blatt fotografieren lassen, auf dem Antifascismo = Mafia stand. Am darauffolgenden Tag fand in der Landeshauptstadt eine nicht angemeldete Kundgebung des neofaschistischen Blocco Studentesco (CPI) statt, bei der neben etwas Pyro auch ein Banner mit derselben, den Antifaschismus verhöhnenden Botschaft gezeigt wurde. Wie Salto berichtet, will Polizeipräsident Paolo Sartori die angeblich acht bis neun teilnehmenden Personen (auf dem Foto, das Salto veröffentlicht hat, sind allerdings zehn zu sehen) wegen Beteiligung an einer nicht angekündigten Veranstaltung bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Zudem will er Platzverweise prüfen, von denen er sehr viele erteilt — und das ist auch schon alles.
Bei der Ahndung neofaschistischer Umtriebe versagt das neofaschistisch regierte Italien auf der ganzen Linie. Selbst der Faschistengruß ist so lange zulässig, wie er nicht als expliziter Beitrag zur Wiedergründung der faschistischen Partei eingestuft wird — also fast immer. Um die Beteiligten etwas zu tratzen, muss man dann auf Nebenschauplätze ausweichen, wie es zum Beispiel die Anzeige wegen fehlender Anmeldung einer ist.
Das wird erstens kaum konkrete Konsequenzen haben. Und wenn die Faschistinnen zweitens ihre hanebüchenen Aktionen in Hinkunft ordnungsgemäß anmelden, werden sie sie ungehindert umsetzen können, sogar mit dem Sanctus des Polizeipräsidiums.
Sie haben nichts zu befürchten — und dementsprechend agieren sie.
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