Am Realgymnasium der TFO Meran hat am Montag eine Tagung über die Südtirolautonomie stattgefunden: Senatorin Julia Unterberger (SVP), der frühere Senator Oskar Peterlini (SVP), Senator Luigi Spagnolli (PD) und der Abgeordnete Alessandro Urzì von den neofaschistischen Fratelli d’Italia diskutierten dabei gemeinsam mit den Schülerinnen Linda Siebenförcher und Alexander Kiem mit den angehenden Maturantinnen.
Als es kurz auch um die Möglichkeit der Eigenstaatlichkeit — und um das Buch Kann Südtirol Staat? — ging, triggerte das Urzì wieder einmal so sehr, dass er hoch emotional eine Erklärung von seinem Handy ablas, in der er die Loslösung von Italien wiederholt als »kriminell« bezeichnete.
Eine demokratisch völlig legitime Idee wird von dem Rechtsaußen also, noch dazu in einer Diskussion mit Schülerinnen, kriminalisiert. Eine Aussage von Urzì, wonach der auch in seiner eigenen Partei präsente (Neo-)Faschismus »kriminell« sei, ist mir merkwürdigerweise nicht bekannt.
Sein Verständnis von »kriminell« bezieht sich also eindeutig nicht auf die demokratische Grundordnung, sondern ausschließlich auf die italienische Nation. Nicht was erstere, sondern nur was zweitere in Frage stellt, hält er für unzulässig. So sehr sogar, dass er es offenbar normal findet, gegen die Freiheit, über eine Zukunft ohne Italien auch nur nachzudenken, antidemokratische Denkverbote zu verhängen.
Stellt sich mir noch die Frage, warum Vertreterinnen solcher Parteien überhaupt an Südtirols Schulen eingeladen werden.
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