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Baustellen: Gemeinde Bozen marginalisiert die deutsche Sprache.

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ai

Aufgrund zahlreicher Beschwerden aus der Bevölkerung hatte die Gemeinde Bozen Baufirmen im August 2019 auf ihre Verpflichtungen bezüglich zweisprachiger Baustellenbeschilderungen hingewiesen. Gleichzeitig war die Bereitstellung eines entsprechenden Leitfadens beschlossen worden.

Vor wenigen Tagen — Ende Jänner — veröffentlichte die Landeshauptstadt auf ihrem Internetauftritt eine Pressemitteilung zur Neugestaltung der Promenade an der Grieser Wassermauer, die folgendermaßen bebildert ist:

Foto: Gemeinde Bozen – rote Markierungen von mir

Daran sieht man, wie ernst es die Gemeinde mit der Zweisprachigkeit meint. Nicht einmal dort, wo die öffentliche Verwaltung selbst als Auftraggeberin in Erscheinung tritt, ist sie gewillt oder imstande, die einschlägigen Vorschriften zur Einhaltung zu bringen:

  • Offizielles Baustellenschild (gelb): Datum ohne Not123 Gennaio 2025 statt z.B. 23.01.2025 einsprachig italienisch eingetragen
  • Zutrittsverbotsschild: einsprachig italienisch
  • Fußgängerumleitung: einsprachig italienisch
  • Sicherheitshinweise für die Baustelle: einsprachig italienisch
  • Dauer der Arbeiten: einsprachig italienisch eingetragen

Und zu allem Überfluss ist auch die Werbung der ausführenden Firma einsprachig italienisch.

Die Gemeinde trägt also selbst aktiv zur Marginalisierung der deutschen Sprache im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt bei, anstatt ihr entgegenzuwirken. Ähnlich wie es unter anderem mit dem öffentlichen Bikesharing geschieht.

Bezüglich der italienischen Sprache herrscht hingegen höchste Sensibilität: Wenn sie — wie bei den Busdurchsagen — noch nicht einmal fehlt, sondern bloß hinter Deutsch zweitgereiht ist, interveniert der Gemeinderat.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07

  • 1
    23 Gennaio 2025 statt z.B. 23.01.2025


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Comentârs

5 responses to “Baustellen: Gemeinde Bozen marginalisiert die deutsche Sprache.”

  1. Stuff avatar
    Stuff

    Stellt euch vor, es verunglückt jemand! Wer haftet dann?

    1. G.P. avatar
      G.P.

      Der Verunglückte. “Siamo in Italia” und da muss man halt italienisch verstehen.

  2. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    … man will einfach nicht respektieren, dass die sog. Autonome-Provinz-Bozen-Südtirol-AA – Teil des geschlossenen deutschen Sprachraumes, – zugleich des vielsprachigen Europa ist!
    – Wer sich damit überfordert sieht – möge sich u. a. in unserer Nachbarregion Graubünden, aber auch im Großherzogtum Luxemburg umschauen!!

  3. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Diese Marginalisierung ist nicht weiter schlimm. Man braucht nur ganz fest die Augen zuzumachen und denken, dass das alles nicht stattfindet, dann kann man die Italiener in Bozen, die unter friedlichem Zusammenleben so etwas verstehen auch wieder ganz lieb finden. Es werden ja schliesslich Arbeiten für alle Bürger vorangebracht. Wegen so ein bisschen deutscher Sprache und Kultur braucht man doch nicht gleich ideologisch werden, würde Dr. Achammer sagen. Besser geht’s mit Pragmatismus. Wir hätten doch noch ein wenig deutsche Sprache und Kultur, die wir für einen guten Ruf in Rom eintauschen können.

  4. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    … ja WIR können alle ausreichend italienisch (siamo in Italia) und braucht nicht von deutschsprachiger Seite angemahnt zu werden, – ES GEHT UM RESPEKT …

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