Schützen und Heimatbund haben zur letzten Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier am 8. Dezember den Rechtsextremisten Erhard Hartung als Redner eingeladen. Dazu zitiert die TAZ den Landeshauptmann mit folgenden Worten:
Diese Einladung ist ein Zeichen dafür, dass es an der Spitze des Schützenbundes kein Gespür für die Geschichte und keine notwendige Differenzierung gibt. Hartung ist eindeutig deutschnationalen Kreisen zuzuordnen. Es ist nicht verständlich, dass eine solche Person als Redner eingeladen wird.
– Arno Kompatscher
Dem ist inhaltlich nicht viel hinzuzufügen. Gleichzeitig offenbart sich die Doppelmoral des Landeshauptmanns, der diese Aussagen tätigt, während er mit Rechtsextremen in der Landesregierung sitzt, wohin er sie sogar selbst berufen hat.
Was schlimmer ist — eine Rede oder eine fünf Jahre währende Regierungsbeteiligung — beurteile jede selbst.
Die TAZ schreibt weiter:
Letztendlich habe sich der Schützenbund damit [laut Arno Kompatscher] keinen Gefallen getan, vor allem, weil aktuell im Innenministerium darüber nachgedacht wird, wie man mit der Einlieferung von historischen Waffen durch befreundete Schützendelegationen umgehen soll.
– TAZ
Dieser ständige Opportunismus ist unerträglich. Einen Nazi sollte man nicht einladen, weil er ein Nazi ist. Und eine redliche Persönlichkeit sollte man auch dann einladen dürfen, wenn man sich damit »keinen Gefallen« tut. Wenn der eigene Vorteil zur Diskriminante wird, kommt man sonst womöglich noch zum Schluss, dass man sogar Koalitionen mit faschistischen Kräften eingehen darf — wenn es was zu bringen verspricht.
Aufgeworfen wurde die Diskussion übrigens ausgerechnet von den neofaschistischen Fratelli d’Italia, die sich aber wiederum nur am Freiheitskampf per se — und nicht an der rechtsextremistischen Gesinnung von Hartung — stören. Wäre ja auch etwas merkwürdig.
Scrì na resposta