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Dialekt im Landesparlament.
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In Bezug auf die Dialektdebatte im Südtiroler Landtag will ich hier noch zwei Zitate aus dem Beitrag Hochdeutsch oder Dialekt? Was Politiker aus der Region sprechen (von Davor Cvrlje im Reutlinger General-Anzeiger, 7. März 2023) anbringen. Das mache ich, weil ich interessant finde, dass die folgenden Positionen im politischen Spektrum — im Vergleich zu Südtirol — diametral entgegengesetzt erscheinen:

Schwäbisch schwätza is oifach schee. Persönlich schätze ich Schwäbisch sehr, auch wenn ich mehrsprachig aufgewachsen bin und oft hochdeutsch sprechen musste. Schwäbisch ist eine bedeutende regionale Sprache, die von vielen in unsere Region geschwätzt wird. Es ist Teil der kulturellen Identität unserer Region sowie ein wichtiger Bestandteil des Erbes und der Traditionen. Wenn Abgeordnete im Landtag schwäbisch schwätzen, können sie die Beziehung zwischen dem Landtag und der Bevölkerung stärken und das Gefühl vermitteln, dass ihre Sprache und Kultur respektiert und geschätzt wird. Dies gilt insbesondere für mich, da in meinem Wahlkreis hauptsächlich Schwäbisch geschwätzt wird. Im Landtag wird oft schwäbisch oder badisch gesprochen. Niemand versucht seinen Dialekt zu unterdrücken. Am wichtigsten für uns als Abgeordnete ist, die Interessen und Bedürfnisse der Bürger von Baden-Württemberg zu vertreten und politische Entscheidungen zu treffen, die im besten Interesse des Landes und seiner Bürger sind. Dies sollten wir in der Sprache tun, die uns erlaubt, unser Ziel zu erreichen.

– Cindy Holmberg, Grüne

Die Politik der etablierten Parteien ist bereits jetzt in zahlreichen Bereichen unverständlich. Das wird auch in Mundart – egal ob schwäbisch oder badisch – vorgetragen nicht besser, sondern höchstwahrscheinlich nur noch schlimmer. Insofern halte ich davon rein gar nichts. Zumal es nicht darauf ankommt, wie im Parlament geredet wird, sondern was. In meinem Fall war und ist das dialektfreier Klartext, den jeder interessierte Bürger versteht, der sich meine Landtagsreden vor Ort oder im Internet anhört.

– Joachim Steyer, AfD

Mir ist schon bewusst, dass nicht das eine die grundsätzliche Position der Grünen (oder gar der Linken) und das andere nicht die grundsätzliche Position der AfD ist. In Baden-Württemberg kommt zudem erschwerend hinzu, dass es unterschiedliche Dialekte (Schwäbisch, Alemannisch, Fränkisch, Rheinfränkisch) gibt, die sowohl den oberdeutschen als auch den mitteldeutschen Mundarten zuzuordnen sind, weshalb sie untereinander teils gar nicht so leicht verständlich sind. Dennoch scheint dort bislang niemand an ein Standarddeutschgebot bzw. Dialektverbot gedacht zu haben.

In Südtirol ist die Dialektsituation hingegen verhältnismäßig homogen.

Einleitend wird in dem Beitrag auch darauf hingewiesen, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Landtag oder bei öffentlichen Veranstaltungen häufig Schwäbisch spricht.

Cëla enghe: 01 02 03



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