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Minderheiten: Der Rückgang in Bildern.
Sprachgruppenzählung 2011-2024

Autor:a

ai

Vor einigen Monaten hatte das Center for Autonomy Experience der Eurac ein informatives und sehr übersichtliches sogenanntes Autonomy Dashboard mit zahlreichen Infografiken über Südtirol (Schwerpunkt: Südtirolautonomie) veröffentlicht. Dabei stammen die Daten von unterschiedlichen, nicht ausschließlich amtlichen Quellen.

Nun wurden im Dashboard nicht nur in kürzester Zeit die Ergebnisse der Sprachgruppenzählung 2024 ergänzt, sondern auch neue Infografiken veröffentlicht, die die Entwicklung der Sprachgruppen seit der letzten Zählung (2011) in jeder einzelnen Gemeinde zeigen.

Das Ergebnis ist beeindruckend und veranschaulicht, was auch ich bereits zu beschreiben versucht hatte:

Deutsche Sprachgruppe ↘︎

Interaktive Grafik: Entwicklung der deutschen Sprachgruppe 2011-2024 (% = Prozentpunkte)

Italienische Sprachgruppe ↗︎

Interaktive Grafik: Entwicklung der italienischen Sprachgruppe 2011-2024 (% = Prozentpunkte)

Ladinische Sprachgruppe ↘︎

Interaktive Grafik: Entwicklung der ladinischen Sprachgruppe 2011-2024 (% = Prozentpunkte)

Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) soll das Ergebnis der Zählung beweisen, dass die Autonomie funktioniert. Angesichts dieser Grafiken würde ich eher das Gegenteil behaupten, jedenfalls wenn man den Minderheitenschutz als Hauptziel der Autonomie betrachtet.

Im Jahr 2022 hatte Paul Videsott, seines Zeichens Ladinist und Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften der Uni Bozen, darauf hingewiesen, dass zwei Drittel der Minderheiten in Europa schrumpfen und nur 30-40 von ihnen wachsen. Jetzt haben auch die deutsche und die ladinische Minderheit in Südtirol diesen engen Kreis verlassen.

Die Wiedergabe der Infografiken erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors.

Cëla enghe: 01 02 03



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Comentârs

5 responses to “Minderheiten: Der Rückgang in Bildern.
Sprachgruppenzählung 2011-2024

  1. G.P. avatar
    G.P.

    Bei Kompatschers Autonomieverständnis zählt nicht der Minderheitenschutz, sondern einzig und allein, dass Südtirol ein paar Euro selber hin- und herschieben darf.

  2. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Ein Hoch auf unseren Landeshauptmann!
    Wieder einmal ein Scheitern zu einem Erfolg umdeklariert.

    1. G.P. avatar
      G.P.

      Genau DAS ist das Einzige, was er kann.

  3. Sigmund Kripp avatar
    Sigmund Kripp

    Die Statistik gibt leider nicht her, ob die Zunahme der Italienischsprachigen aufgrund einer Zunahme von “StaatsitalienerInnen” im Lande stattfand, oder durch die Erklärungen von hier ansässigen NeubürgerInnen, die sich ebenfalls als italienisch deklariert haben. Immerhin müssen diese Letzteren ja die italienische Staatsbürgerschaft haben, um an der Zählung teilnehmen zu können.
    Gibt es dazu Daten?

    1. Sigmund Kripp avatar
      Sigmund Kripp

      Und noch eine Frage wird nicht beantwortet: Wie erklären sich Kinder mit Eltern verschiedener Sprachgruppen? Immerhin gibt es in Südtirol ca. 80.000 Menschen, die in zweisprachigen Familien leben.
      Gibt es da eine Tendenz?

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