Die italienische Staatspolizei macht in Bozen Präventions- und Sensibilisierungsarbeit zu Gewalt gegen Frauen. Dies teilte sie heute auf ihrer Website wieder einmal ausschließlich in italienischer Sprache mit.
Dazu wurde dieses Bild mit dem Polizeipräsidenten Paolo Sartori veröffentlicht:
Bildquelle: Staatspolizei
Vor einem Stand am Bozner Waltherplatz, an dem die einsprachige Beschriftung Polizia di Stato prangt, posieren (neben dem sogenannten Quästor) acht Beamte, auf deren Uniform — wie auf dem Kennzeichen des daneben stehenden Fahrzeugs — einsprachig Polizia steht. Im Rahmen der Kampagne Questo non è amore 2024 wurde von den Polizistinnen die einsprachig italienische Broschüre Questo non è amore verteilt, in der nützliche Ratschläge zur Vorbeugung häuslicher Gewalt enthalten sind.
Die Verachtung und Geringschätzung der Landessprache Deutsch sowie der gesetzlichen Zweisprachigkeitspflicht kann man nicht offensichtlicher zur Schau stellen. Ist Gewalt gegen Frauen ein Thema, das die deutschsprachige Bevölkerung nicht betrifft? Oder fühlt sich die Polizei nur für einen Teil der hier lebenden Menschen zuständig? Ein niederschwelliger Zugang zu Informationen und Unterstützung in potenziell lebensbedrohlichen Lagen sieht so jedenfalls nicht aus.
Vor einigen Jahren hatten die Dolomiten die Forderung nach einer Landespolizei mit der Bemerkung verhöhnt, dass die Zweisprachigkeit bei der Verbrechensbekämpfung — haha! — ja wohl das Um und Auf sei. Da hat man wohl »vergessen«, dass Polizistinnen auch andere Aufgaben haben, als sich mit (offenbar allesamt italienischsprachigen) Kriminellen herumzuschlagen.
Cëla enghe: 01
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