Das Land baut dem italienischen Heer nicht nur Kasernen, sondern auch Ferienressorts für allerlei privilegierte Prominenz. Den Besatzern soll es an nichts fehlen, dafür wird mit dem Steuergeld der Südtirolerinnen schon gesorgt. Medienberichten der letzten Wochen war zu entnehmen, dass in der Tempesti-Kaserne von Corvara, die eigentlich ein »logistisches Ausbildungszentrum« sein sollte, auch kostenlose Skipässe, die für Soldatinnen gedacht waren, zweckentfremdet und Luxusgästen wie Ministern, Staatsanwälten und hohen Militärs für ihre Billigurlaube zur Verfügung gestellt worden seien. Dies und mehr gelangte an die Öffentlichkeit, weil die Staatsanwaltschaft Bozen gegen den Leiter des Luxusressorts der Kaserne ermittelt, der seine Untergebenen seit dem Amtsantritt 2021 massiv gemobbt, beleidigt, bedroht und zu erniedrigenden Diensten gezwungen haben soll. Eine Soldatin soll der herrische Oberfeldwebel sogar gegen ihren Willen zu seiner Privatmasseuse gemacht haben und für die Inanspruchnahme ihrer Dienste einen Bereich in Beschlag genommen haben, der eigentlich als Trainingsraum für Athletinnen gedacht war.
Wenig überraschend soll der Leiter der Tempesti übereinstimmenden Berichten zufolge auch Skulpturen von Liktorenbündeln in seinem Büro aufgestellt haben (vgl. 01
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). Kein Geringerer als der Generalstabschef des Heeres — einer der gern gesehenen Gäste im angeblichen Ausbildungszentrum — habe seine schützende Hand über ihn gehalten und sogar dafür gesorgt, dass jene, die sich an der Zurschaustellung faschistischer Devotionalien störten, versetzt wurden.
Die von den Südtirolerinnen gestiftete Kaserne beherbergt übrigens auch den ersten Ausstellungsraum des sogenannten Zona-Militare-Club, wo in grünweißroter Atmosphäre alle erdenklichen Militärprodukte erworben werden können. Dass ausgerechnet hierzulande der erste Showroom dieser Art errichtet wurde, zeugt auch von der besonderen Sensibilität und Rücksichtnahme der Verantwortlichen.
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