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Noch mehr frankophone Zuwanderung für Kanada.
Minderheitenschutz

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ai

Seit 2003 hat Kanada eine Mindestquote frankophoner Zuwandernder, um die französischsprachigen Gemeinschaften außerhalb Québecs zu schützen und zu stärken. Anfangs wurde festgelegt, dass nicht weniger als 4,4 Prozent von denen, die freiwillig in eine mehrheitlich anglophone Provinz oder Territorium einwandern, französischer Sprache sein durften. Das entsprach genau dem Anteil derer in der Gesamtbevölkerung, die bei der kanadischen Volkszählung 2001 angegeben hatten, dass Französisch ihre Muttersprache oder die besser beherrschte Sprache (zwischen Englisch und Französisch) sei.

Im Jahr 2006 wurden die Kriterien dahingehend verschärft, dass zweisprachige Zuwandernde (Englisch-Französisch) nicht mehr für den 4,4-prozentigen Schwellenwert berücksichtigt werden durften. Dennoch sank der Anteil der Frankophonen außerhalb Québecs bis zur Volkszählung 2016 in der Gesamtbevölkerung auf nur noch 3,8 Prozent.

Aus diesem Grund forderte 2023 der damalige kanadische Sprachkommissär Raymond Théberge unter anderem, dass der Schwellenwert im Sinn der Affirmative Action (positive Diskriminierung) deutlich erhöht werden müsse.

Schon wenig später reagierte die Bundesregierung von Justin Trudeau darauf mit einer Änderung, die bis 2026 nahezu zu einer Verdoppelung der Quote führen sollte: demnach sollten 2024 bereits sechs Prozent, im Jahr darauf sieben Prozent und 2026 acht Prozent der Zuwandernden aus der Frankophonie kommen.

Nur ein Jahr später wurde nun sogar noch einmal nachgebessert, sodass schon bald jede zehnte Migrantin französischsprachig sein muss. Durch diese Anstrengung sollen die frankophonen Gemeinschaften im mehrheitlich anglophonen Umfeld weiter gestärkt werden. Konkret werden nächstes Jahr 8,5 Prozent (statt wie bislang geplant sieben Prozent) der Zuwandernden Französisch sprechen müssen, 2026 schon 9,5 Prozent (statt acht Prozent) und im Jahr 2027 zehn Prozent.

Auch die Vorstellungen der Fédération des Communeautés Francophones et Acadienne du Canada, die die Interessen der französischsprachigen Bevölkerung vertritt und eine Erhöhung der Mindestquote auf zwölf Prozent gefordert hatte, scheint nun in Reichweite. Das aktuelle kanadische Sprachgesetz gibt das Ziel vor, die Stärke der frankophonen Gemeinschaften außerhalb Québecs mittelfristig auf 6,1% der Gesamtbevölkerung anzuheben.

Die großmehrheitlich frankophone Provinz Québec hat ihre eigene Zuwanderungs- und Sprachpolitik, die von den Vorgaben auf bundesstaatlicher Ebene unberührt bleibt.

Cëla enghe: 01 02 03 04



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