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Georg Mair erklärt die Titularnation zur Minderheit.

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Im letztwöchigen ff-Leitartikel hatte Georg Mair seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass Südtirol Italien sei. Diese Woche nun macht er sich bereitwillig zum Verbündeten und Handlanger der Neofaschisten, indem er zum Thema Autonomiereform nicht nur wieder einmal die mehrsprachige Schule fordert, sondern gar den unwissenschaftlichen Hoax verbreitet, dass die Italienerinnen die eigentliche Minderheit in Südtirol seien:

Vor allem die Südtiroler Volkspartei hatte kein Interesse, die Reform der Autonomie auf den Ergebnissen des Konvents aufzubauen.

Es hätten dabei ja auch Leute mitreden können, die nicht der SVP angehören, die Opposition gar. Es hätte dabei über Dinge geredet werden können wie eine mehrsprachige Schule, den Proporz, dass Südtirol nicht mehr nur aus Deutschen, Italienern und Ladinern besteht, dass die benachteiligte Minderheit in Südtirol nicht mehr die deutsche, sondern die italienische Sprachgruppe ist.

– Georg Mair, ff Nr. 37/2024 (Auszug)

Italienische Ultranationalisten wie Alessandro Urzì (FdI) oder Christian Bianchi (Uniti/Lega) arbeiten seit langem mit großer Beständigkeit daran, die unhaltbare Auffassung zu etablieren, dass die Italienerinnen in Südtirol nicht nur zahlenmäßig in der Minderheit, sondern arm, benachteiligt und schutzbedürftig seien. Welch bessere Strategie könnte es geben, die Rechte der nationalen Minderheiten weiter zu beschneiden, als die Titularnation — einschlägigen Definitionen und der Realität zum Trotz — als Minderheit zu deklarieren?

Journalisten, die es als Glück bezeichnen, dass Südtirol von einem Land annektiert wurde, das seine Bevölkerung einer brutalen Assimilierungspolitik unterworfen hatte und sich heute zu einer illiberalen, gegen gesellschaftliche und sprachliche Minderheiten gerichtete Demokratie entwickelt, sehen offenbar die Zeit gekommen, den Minderheitenschutz völlig ad absurdum zu führen. Bald wird er uns vielleicht auch noch verklickern wollen, Italien habe uns vom österreichischen Joch befreit.

Cëla enghe: 01 02 03 | 04 05 || 01



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Comentârs

6 responses to “Georg Mair erklärt die Titularnation zur Minderheit.”

  1. Kritischer Beobachter avatar
    Kritischer Beobachter

    Schade, dass ich kein Abo der FF habe. Spätestens jetzt würde ich es kündigen.

  2. Veronica Miron avatar
    Veronica Miron

    Das ist die friedliche denazifizierung (©Putin) Südtirols.

    Wie ist es apropos mit der Goetheschule weiter gegangen? Gibt es jetzt 2 Klassen mit je 10 Kinder die kein Deutsch verstehen?

  3. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Was ich besonders abstossend finde, ist diese unangreifbare Selbstgerechtigkeit.
    Auch ich fühlte und fühle mich oft durch manche präpotente, in meiner Sicht bisweilen undemokratische Vorgehensweisen von Südtiroler Volksvertretern in der Art des Luis Durnwalder vor den Kopf gestossen. Mir wäre aber nie eingefallen zum Schutz davor mich mit meinen Feinden gegen mich selber gemein zu machen. Es ist wirklich enttäuschend, ich glaube nicht, dass sich Herr Amonn mit seinem Projekt damals solchen unterirdischen Journalismus vorgestellt hat.

  4. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Der Frust über ihre absolute Bedeutungslosigkeit ist bei den Journalisten der ff riesengroß. Offenbar sehen sie in primitiver Provokation die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.

    Moderationshinweis: Bitte um Mäßigung im Ton. Vermeiden Sie in Zukunft Beleidigungen.

    1. Hartmuth Staffler avatar
      Hartmuth Staffler

      Als Journalist bin ich wahrscheinlich besonders empfindlich, wenn sich Berufskollegen so unprofessionell verhalten. Ich will niemanden beleidigen, aber das Recht auf Kritik lasse ich mir nicht nehmen.

  5. Wolfgang Mayr avatar
    Wolfgang Mayr

    Schon in den 1970er Jahren zeichnete Flavia Pristinger das Bild “der dominanten Minderheit” , die alles bestimmt. Opfer dieser Dominanten sind die alto atesini, die geschützt werden müssen. Georg Mair kocht eine abgestandene alte Suppe auf, die offensichtlich immer mehr Italiener:innen deutscher Muttersprache schmeckt.

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