Landeshauptmannstellvertreter Marco Galateo von den neofaschistischen Fratelli d’Italia hat als einziges Regierungsmitglied eine offizielle Pressekonferenz abgehalten, um über die ersten sechs Monate der neuen Koalition zwischen SVP und recht(sextrem)en Kräften sowie seiner eigenen Arbeit zu sprechen. Weitere Pressekonferenzen dieser Art sind nicht geplant.
Bildquelle: LPA – Querbalken von mir
Damit überlässt die Volkspartei die Deutungshoheit über die Koalition (laut Galateo »eine große Liebesbeziehung«) einer extremistischen Splitterpartei, die bei der Wahl 2023 nur 6% und zwei von 35 Abgeordneten erreicht hat. Darüber hinaus ist FdI auch inhaltlich in keinster Weise repräsentativ für das Wahlergebnis.
Aufgrund der äußerst dürftigen Deutschkenntnisse des Landeshauptmannstellvertreters (01
) wage ich zudem die Unterstellung, dass die Arbeit der Koalition nur auf Italienisch vorgestellt wurde, was für ein Minderheitengebiet wie dem unseren inakzeptabel ist.
Dabei setzt sich
- der Landtag aus 29 Abgeordneten deutscher, einem Abgeordneten ladinischer und fünf Abgeordneten italienischer Muttersprache,
- die Koalition aus 13 Mandatarinnen deutscher, einem Mandatar ladinischer und vier Abgeordneten italienischer Muttersprache und
- die Landeregierung aus acht Mitgliedern deutscher, einem Mitglied ladinischer und zwei Mitgliedern italienischer Muttersprache
zusammen. Dass sich Galateo auch noch die Trikolore in den Saal hängen ließ, wo sie sonst normalerweise nicht hängt, unterstreicht noch einmal, dass die beiden italienischen Landesräte fast uneingeschränkte Narrenfreiheit genießen. Die Gelegenheit, hier einen Präzedenzfall zu setzen, ließ sich der CasaPound-Freund und Imperialist natürlich nicht entgehen — und distanzierte sich gleichzeitig von der verhassten Regenbogenflagge, die dort während des Pride-Monats hing.
Scrì na resposta