Der Eiskanal in Anpezo, der für den italienischen Nationalstolz und sonst gar nichts errichtet wird, könnte uns noch teurer zu stehen kommen als ohnehin schon befürchtet. Wie bekannt, hat sich Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) im Namen Südtirols schriftlich dazu verpflichtet, sich nach den Olympischen Spielen mindestens 15 Jahre lang an den Folgekosten zu beteiligen, die der unsinnige Bau verursachen wird. Frühestens 2041 kommen wir da also wieder raus.
Kompatschers Absicht, diese Spesen quasi zum Nulltarif aus dem Grenzgemeindenfonds zu bestreiten, könnten nun die betroffenen Kommunen einen Strich durch die Rechnung machen. Immerhin 35 Bürgermeisterinnen (bei 48 betroffenen Gemeinden) sollen sich kürzlich zusammengesetzt haben, um sich abzusprechen und ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen. Schließlich wurde der Fonds ersonnen, um die — angebliche oder reale — wirtschaftliche Schlechterstellung von Gemeinden abzufedern, die sich in Regionen mit Normalstatut befinden und an eine Region mit Sonderstatut grenzen. Wie dieses Ziel mit der Finanzierung einer Infrastruktur für eine Handvoll Sportlerinnen in nur einer der angrenzenden Ortschaften vereinbar sein soll, ist schleierhaft. Viele der Grenzgemeinden scheinen jedenfalls kampfbereit und siegessicher. Sie wiesen nämlich darauf hin, dass die von Südtirol und Trentino bereitgestellten Gelder dem Gesetz nach nicht zur Deckung von laufenden Spesen, sondern ausschließlich für Investitionen benutzt werden dürfen.
Wenn sich also Südtirol einerseits für 15+ Jahre verpflichtet hat und andererseits die Möglichkeit abhanden käme, die entsprechenden Kosten aus dem Fonds zu bestreiten, könnte es sein, dass die Finanzierung des teuren italienenischen Sportchauvinismus zu Lasten des Landeshaushalts geht.
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