Die Regierungen von Fidschi, Salomonen, Papua-Neuguinea und Vanuatu haben Frankreich dazu aufgefordert, das Selbstbestimmungsreferendum von Kanaky (Neukaledonien), das am 12. Dezember 2021 stattgefunden hatte, unter der Aufsicht der Vereinten Nationen zu wiederholen. Infolge einer schweren Coronawelle hatte der Traditionssenat der Inseln damals eine Trauerperiode ausgerufen und unter anderem die Verschiebung der Abstimmung gefordert. Als sich Paris weigerte, diesem Wunsch nachzukommen, blieb ein erheblicher Teil der indigenen Bevölkerung den Urnen fern, sodass die Beteiligung nur 44 Prozent erreichte. Das Ergebnis fiel zugunsten des Verbleibs bei Frankreich aus.
Es handelte sich dabei um das dritte und letzte von drei Selbstbestimmungsreferenda, die vom Nouméa-Abkommen zwischen Frankreich und Kanaky vorgesehen waren.
Mit ihrem Communiqué schlossen sich die vier Pazifikstaaten der Kanakischen und sozialistischen Front der nationalen Befreiung (FLNKS) an, die die Forderung nach einer Abstimmungwiederholung als erste erhoben hatte.
Am 13. Mai dieses Jahres war Frankreich zunächst vorgeprescht, indem es einen Beschluss zur Aktualisierung der Wahllisten von Kanaky verabschiedete. Da damit Tatsachen geschaffen werden sollten, die eine weitere Abstimmung verhindert (oder zumindest erschwert) hätten, brachen auf Kanaky in der Folge Unruhen aus, vereinzelt kam es zu schweren Ausschreitungen mit Toten und Verletzten.
Die Regierungen von Fidschi, Salomonen, Papua-Neuguinea und Vanuatu — vier Nachbarstaaten von Kanaky — ließen wissen, dass sie das Ergebnis des Referendums von 2021 nicht anerkennen und als null und nichtig einstufen, weil Frankreich die kulturellen Eigenheiten der betroffenen Bevölkerung nicht angemessen respektiert habe, als es die Verschiebung der Abstimmung ablehnte.
Seit er am 9. Juli 2021 vom kanakischen Parlament zum Präsidenten der Inselgruppe gewählt wurde, wird dieses Amt mit Louis Mapou zum ersten Mal von einem Unabhängigkeitsbefürworter und Kanak bekleidet.
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