Wegen ihrer regelmäßigen Hetze gegen Migrantinnen wurde die Junge Süd-Tiroler Freiheit jetzt von der Dachorganisation der Kinder- und Jugendverbände Südtirols, dem Jugendring, ausgeschlossen. Der berief sich bei seiner Entscheidung laut Rai Südtirol auf seine Werte und argumentierte, dass sich die Ausrichtung der Jungen STF während des Landtagswahlkampfs 2023 stark verändert habe. Die Vorsitzende Tanja Rainer wird damit zitiert, dass der Jugendring kulturelle Vielfalt unterstütze und Berührungsängste und Vorurteile abbauen wolle. Wenn eine Mitgliedsorganisation laufend gegen Migrantinnen Stimmung mache, dann entspreche das nicht mehr den Werten des Jugendrings.
Die zunehmende Radikalisierung der STF haben wir auch auf immer wieder beobachtet und aufgezeigt. Insbesondere auch die Landesjugendsprecherin der inzwischen sehr weit nach rechts abgedrifteten Partei, Melanie Mair, hat mehrfach mit bedenklichen Äußerungen und Aktionen auf sich aufmerksam gemacht:
- Letzten Herbst war sie demonstrativ beim Treffen der Deutschen Burschenschaft in Marling anwesend.
- Im Jänner postete sie auf Instagram eine Rede von Parteichef Sven Knoll, die sie mit dem Hashtag #remigration versah — ein rechtsextremes Codewort für die Deportation von Zugewanderten.
- Im März outete sich Mair dann als Leserin des Buches Remigration – Ein Vorschlag von Neonazi Martin Sellner.
- Im April erschien im Identitären-Kampfblatt Heimatkurier ein Interview mit ihr.
- Zuletzt verortete sie sich in einem Debattenformat auf Rai Südtirol selbst in der extremen Rechten.
Die Mutterpartei machte im Landtagswahlkampf mit einem rassistischen Plakat von sich reden und lud einen AfD-Vertreter in den Südtiroler Landtag ein.
Angesichts dieser Entwicklungen, die die Parteijugend in mindestens gleichem Maße wie die STF als Ganzes zu betreffen scheinen, ist der Schritt des Jugendringes im Sinne des Toleranz-Paradoxons nicht nur verständlich, sondern ausdrücklich zu begrüßen. Eine konsequente Abgrenzung von Parteien, Bewegungen und Vereinen, die versuchen, Rassismus und Rechtsextremismus zu normalisieren und in zivilgesellschaftliche Organisationen zu tragen, ist höchst überfällig, wenn wir die freiheitlich-demokratische Grundordnung retten wollen.
Vielmehr wäre zu hoffen, dass auch andere — einschließlich der demokratischen Parteien im Lande — sich am beherzten Schritt des Jugendrings ein Vorbild nehmen.
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