Letzte Woche enthüllte das italienische Onlineportal Fanpage, dass bei internen Veranstaltungen von Gioventù Nazionale (GN), der Jugendorganisation von Fratelli d’Italia, faschistische und nationalsozialistische Gesten und Symbole gezeigt sowie dazu passende Sprüche und Bekenntnisse geäußert werden. Schon im Jahr 2021 hatte das Portal enge Verstrickungen von FdI und Lega mit dem Rechtsextremismus aufgedeckt. Gioventù Nazionale stand zudem kürzlich in der Kritik, weil die Bewegung auf einem Transparent den Buchstaben »Z« in ihrem Namen ähnlich einer nationalsozialistischen Wolfsangel dargestellt hatte.
Doch während die Bewegung No Excuses in Südtirol die Beendigung der Koalition der SVP mit FdI (und anderen) forderte, beschwichtigte Landeshauptmannstellvertreter Marco Galateo (FdI) damit, dass solche Dinge bei FdI und GN in Südtirol nicht vorkämen. Eine solche Feststellung ist höchst sonderbar, nachdem sich die Partei von Anfang an als Bindeglied zwischen Bozen und Rom angepriesen und auch aufgrund dessen — zur erhofften Wiederherstellung der Autonomie — in die Landesregierung gerufen wurde. Sind FdI in Südtirol und im restlichen Italien nun zwei unterschiedliche Parteien, die nichts miteinander zu tun haben?
Das ist natürlich absurd. Doch wie dem auch sei — Indizien und Beweise für die wahre Gesinnung der Partei auch und gerade in unserem Lande hat der heutige LH-Stellvertreter oft genug selbst geliefert. Durch Verweigerung einer Distanzierung vom Faschismus, Abwesenheit am Tag der Befreiung (vgl. 01
), homophobe Kampagnen, den Faschismus verharmlosende Aussagen zur Corona-Pandemie, ach so lustige Anspielungen auf faschistische Foltermethoden, freundschaftliche Besuche bei CasaPound, Reinwaschung faschistischer Symbolik, Aneignung faschistoider Propagandamethoden, Oktroyierung von Nationalgefühlen, Ablehnung der Schutzfunktion Österreichs oder die ausdrückliche Beschwörung einer Kontinuität zwischen MSI und seiner eigenen Partei.
Die Enthüllungen von Fanpage sind also nichts Neues, sondern lediglich eine besonders verstörende Bestätigung. Die SVP indes will auch diesen Skandal offenbar einfach aussitzen. Rote Linien zieht sie nur zur Opposition.
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