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Zur projizierten Aufarbeitung.
Stellungnahme

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ai

Martha Stocker hat uns folgende Stellungnahme mit der Bitte um Veröffentlichung geschickt, der wir gerne nachkommen:

Beim Lesen des Berichtes auf Salto zur Aufarbeitung der Kolonialherrschaft in Äthiopien ging es mir wohl ähnlich wie anderen auch, so wie gesehen bei Euch auf . Ich dachte zuerst: lobenswert, dass dies an einer italienischen Schule gemacht wird. Die Befassung mit der italienischen Kolonialherrschaft in Äthiopien/Abessinien erfolgt und erfolgte in Italien nämlich sehr zurückhaltend und die ersten, die sich damit beschäftigten, waren eher als Nestbeschmutzer gesehen, wie z.B. Angelo Del Boca. Dabei gehört die Kolonialherrschaft in Äthiopien mit dem Einsatz von damals schon geächtetem Giftgas, der Hinmetzelung von Zivilpersonen mit zum Grausamsten.

Mit etwas Verwunderung stellte ich fest: die Aufarbeitung erfolgt anscheinend anhand eines deutschsprachigen Südtirolers, der im Kolonialheer Karriere gemacht hat. Auch gut, und wohl auch angemessen, ihn anhand des vorliegenden Materials (das ich allerdings nicht kenne) in einem Rollenspiel zu 17 Jahren Haft zu verurteilen. Stutzig machte mich, dass bei den vielen Italienern, überzeugten Faschisten anscheinend keiner von denen abgehandelt oder »verurteilt« wurde. Jedenfalls konnte ich davon nichts lesen. Bleibt nur die Hoffnung, dass der Artikel auf Salto nur bruchstückhaft Verhandeltes widergibt, denn dass für die Aufarbeitung der Verbrechen in Afrika ein deutschsprachiger Südtiroler repräsentativ sein soll, kann wohl nicht Bildungstransfer heutzutage in Südtirol sein. Dies auch weil zudem, gerade wegen dieses so befürchteten Kriegseinsatzes, z.B. viele Pusterer fahnenflüchtig geworden sind.



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Comentârs

3 responses to “Zur projizierten Aufarbeitung.
Stellungnahme

  1. Veronica Miron avatar
    Veronica Miron

    Vielleicht weil die Fotos vom Abessinienkrieg im Landesarchiv nur von deutschsprachigen Südtirolern stammen?
    Zum Beispiel :
    https://bildarchiv.provinz.bz.it/SLA_images/category/52

    Könnte dies eine Erklärung sein?

    Dass nach Beweise ausgerechnet in Südtirol gesucht wird?

    1. Hartmuth Staffler avatar
      Hartmuth Staffler

      In Südtirol gäbe es genügend Hinweise auf die italienischen Verbrechen in Äthiopien. Am Mussolini-Relief am Finanzamt in Bozen wird Äthiopien gedemütigt, ebenso mit einer Stele hinter dem “Siegesdenkmal”, für die Schandtaten der “Divisione Pusteria” (der kaum Pustertaler angehörten) wurde in Bruneck der Kapuzinerwastl aufgestellt, der Kriegsverbrecher Gennaro Sora ist Ehrenbürger von Brixen und Bischof Muser hält jedes Jahr eine Gedenkmesse für die in Äthiopien gefallenen Carabinieri und Angehörigen der Schwarzhemden-Milizen. Schließlich hat die katholische Kirche Italiens den verbrecherischen Vernichtungskrieg gegen das christliche Äthiopien auch finanziell mit der giornata della fede und propagandistisch mit Kanzelreden unterstützt.

      1. Veronica Miron avatar
        Veronica Miron

        Hinweise schon.
        Dokumentierte Beweise, die vor Gericht vorgelegt werden können, ehe weniger ?

        Schließlich wollten die Schüler Strafgerichthof spielen.

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