Erst vorgestern hatte ich erläutert, warum ich die Beziehung zwischen Italien und Südtirol mitunter als »kolonial« bezeichne. Jetzt kommt bereits eine neue Episode dazu, die die koloniale Mentalität in diesem Staat perfekt zum Ausdruck bringt: Wie Christoph Franceschini auf Salto berichtet, wurde Julia Unterberger (SVP) gestern im italienischen Senat von neofaschistischen Kollegen angepöbelt, sie solle doch Italienisch lernen, bevor sie sich zu Wort meldet. Zuerst soll es sich dabei um einen Zwischenruf von Francesco Zaffini (FdI) gehandelt haben. Doch nachdem sich Unterberger vergeblich bei Senatspräsident Ignazio Benito La Russa (FdI) beschwert hatte (der angab, den Zwischenruf nicht gehört zu haben), soll Alberto Balboni (FdI) die diskriminierende Attacke sogar wiederholt haben.
Während also
- in anderen Ländern (
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) die Minderheitensprachen offiziell Einzug in die Zentralparlamente halten (was auch eine »erzieherische« Wirkung hat); - italienischsprachige Politikerinnen in Südtirol regelmäßig kaum ein deutsches Wort beherrschen, selbst wenn sie Regierungsämter wahrnehmen
wird auf Staatsebene kontinuierlich auf Südtiroler Politikerinnen eingedroschen, weil sie neben Italienisch auch Deutsch sprechen (01
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) oder — wie in diesem Fall —, weil sie Italienisch nicht akzentfrei sprechen.
Die Intoleranz der neofaschistischen Mobber, mit denen die SVP zu allem Überfluss in Südtirol regiert, darf nicht einfach hingenommen werden.
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