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Südtirolfeindlicher Rassismus im Senat.

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ai

Erst vorgestern hatte ich erläutert, warum ich die Beziehung zwischen Italien und Südtirol mitunter als »kolonial« bezeichne. Jetzt kommt bereits eine neue Episode dazu, die die koloniale Mentalität in diesem Staat perfekt zum Ausdruck bringt: Wie Christoph Franceschini auf Salto berichtet, wurde Julia Unterberger (SVP) gestern im italienischen Senat von neofaschistischen Kollegen angepöbelt, sie solle doch Italienisch lernen, bevor sie sich zu Wort meldet. Zuerst soll es sich dabei um einen Zwischenruf von Francesco Zaffini (FdI) gehandelt haben. Doch nachdem sich Unterberger vergeblich bei Senatspräsident Ignazio Benito La Russa (FdI) beschwert hatte (der angab, den Zwischenruf nicht gehört zu haben), soll Alberto Balboni (FdI) die diskriminierende Attacke sogar wiederholt haben.

Während also

wird auf Staatsebene kontinuierlich auf Südtiroler Politikerinnen eingedroschen, weil sie neben Italienisch auch Deutsch sprechen (01 02 03) oder — wie in diesem Fall —, weil sie Italienisch nicht akzentfrei sprechen.

Die Intoleranz der neofaschistischen Mobber, mit denen die SVP zu allem Überfluss in Südtirol regiert, darf nicht einfach hingenommen werden.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02 03



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Comentârs

4 responses to “Südtirolfeindlicher Rassismus im Senat.”

  1. Stuff avatar
    Stuff

    Es könnte sich in solchen Fällen ja mal die Boschi zu Wort melden, die hat hat ja mal versprochen, den Italienern den Alto Adige zu erklären

  2. G.P. avatar
    G.P.

    Und das offizielle Südtirol, angefangen von SVP und LH Kompatscher, schweigt dazu. Man möchte sagen, wie üblich.

  3. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Dass Leiter Reber gegen diese nationalistische Beleidigung protestiert hat, ehrt zwar ihn, aber es entehrt gleichzeitig alle anderen Südtiroler Politiker, gleich welcher Partei, von denen nur peinliches Schweigen kommt.

  4. artim avatar
    artim

    “Südtirolfeindlicher Rassismus” trifft es.
    Denn wie viele gäbe es im Parlament noch, wenn nur Vertreter-innen mit perfekter, neutraler Ausprache (Standard) sprechen dürften? Sprache und Sprachgebrauch bedeuten Vielfalt. Italienisch als Volkssprache ist beredtes Beispiel. Ebenso Deutsch.
    Schlimm, wenn Unterberger als Vertreterin einer ethnoregionalen Minderheit sich jetzt auch noch für ihr Italienisch entschuldigt. Sie muss ja Italienisch sprechen und darf nicht ihre Sprache verwenden. Nur die Gebärdensprache wird im Parlament übersetzt.

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