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EU-Wahl: Die Antwort von Brigitte Foppa.
Offener Brief

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ai


Lieber Wolfgang,

danke für deine Mitteilung.

Ich kann das meiste nachvollziehen. 

Ich möchte aber dazusagen, dass wir als Südtiroler Grüne im Bündnis mit Alleanza Verdi Sinistra antreten, aber mit ihnen weder das Wahlprogramm abgestimmt haben (bzw. sie mit uns), noch die Kandidaturen.

Wenn ich gewählt werden würde (was ja tatsächlich im Rahmen des Möglichen ist), dann wäre ich eine Abgeordnete der Grünen Fraktion (Greens/EFA). Wir Südtiroler Grünen sind nicht Teil der Grünen Italiens, sondern direkt Mitglieder der Europäischen Grünen. 

Deren Meinung zum Krieg in der Ukraine und zu den Waffenlieferungen, und auch zu Israel und Gaza, ist eine andere als die von dir beschriebene und meine eigene Meinung ist auf jeden Fall jener der Europäer näher.

Ich bin für Waffenlieferungen, um die Ukraine zu verteidigen. In beiden Fällen handelt es sich um brutale Überfälle, die nicht akzeptabel sind. Mich sorgt auch die Eskalation, das will ich nicht leugnen. Ich fühle mich angesichts der Größe der Thematik auch ein wenig ratlos, und verlasse mich auf das sehr gute Wahlprogramm der Europäischen Grünen.

Wenn du deine ursprüngliche Idee umsetzen möchtest und Grün wählen würdest, so wäre das wirklich sehr nützlich — auch schon rein, um, wenn schon die wahrscheinlich Pragmatischste im Wahlkreis nach Brüssel zu schicken … ;-)

Einen lieben Gruß

Brigitte


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Comentârs

2 responses to “EU-Wahl: Die Antwort von Brigitte Foppa.
Offener Brief

  1. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Das Problem ist und bleibt das italienische Wahlrecht für die EU-Wahl. Wer die Foppa wählt, der gibt seine Stimme notgedrungen für die Alleanza Verdi Sinistra. Die Foppa ist ja integer und wäre, mit gewissen Einschränkungen, wählbar, aber mit diesem Hintergrund nicht. Ähnlich ist die Sache mit dem Dorfmann. Er ist persönlich schon unwählbar, aber dank der Verbindung mit Forza Italia und dem Mussolini-Bewunderer Tajani noch viel weniger. Wenn wir in Südtirol die STF wählen könnten, dann würde der STF-Vertreter in Brüssel mit der Foppa – sofern beide gewählt würden – in der gleichen Fraktion sitzen, denn auch die STF ist ja Mitglied der EFA. Wenn es der EU nicht gelingt, ein einheitliches Wahlrecht mit länderübergreifenden Listen zu schaffen, dann macht sie sich immer unglaubwürdiger. Die Bevölkerung nimmt die EU als eine Organisation wahr, die zwar klare Vorschriften für die Schraubverschlüsse von Plastikflaschen machen kann, aber keine einheitliche Regelung für die lebensrettende Rettungsgasse schafft und ein demokratisches Wahlrecht schon gar nicht.

  2. Simon avatar

    Liebe Brigitte, danke für diese ehrliche und wie ich finde auch sehr sympathische Antwort. Jetzt kann ich auch »das meiste nachvollziehen«. Aber in Ordnung finde ich trotzdem nicht, dass:

    • Menschen in Südtirol dich wählen, aber bei manchen Positionen inhaltlich womöglich (sogar ohne es zu wissen) das genaue Gegenteil unterstützen, falls du nicht gewählt werden solltest;
    • Menschen im Nordosten Italiens das Bündnis aus Grünen und Linken wählen, aber bei manchen Positionen inhaltlich womöglich (ohne es zu wissen) das genaue Gegenteil unterstützen, falls du gewählt werden solltest;
    • man auf einer Liste kandidiert, ohne das Programm zu teilen bzw. aufeinander abzustimmen;
    • weder die Allianz aus Grünen und Linken noch die Südtiroler Grünen aktiv und transparent auf diese Tatsache hinweisen, damit die Wählenden zumindest wissen, was sie mit ihrer Stimme — gewollt oder ungewollt — mit unterstützen.

    Zudem stelle ich es mir dann in der Grünen Fraktion im EU-Parlament lustig vor, wenn die Programme der einzelnen Parteien so wenig aufeinander und insbesondere auf das »gemeinsame« Programm abgestimmt sind, dass Gewählte bei fundamentalen Fragen das exakte Gegenteil vertreten.

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