Die rote Linie der SVP ist wieder um eine Facette reicher.
Die Katze in Schrödingers berühmtem Gedankenexperiment ist gleichzeitig tot und lebendig. Erst wenn man die Kiste öffnet, in der sie sich befindet, springt die Katze in den Zustand lebendig oder tot. Ähnlich verhält es sich beim Landtagsabgeordneten und Landesrat Marco Galateo (FdI): Er ist beides gleichzeitig — doch erst wenn er etwas gesagt hat, springt er in den Augen der Volkspartei in den einen oder in den anderen Zustand. Als Landesrat befindet er sich diesseits und als Landtagsabgeordneter jenseits der roten Linie.
Situationselastik
Konkretes Beispiel: Heute hat Galateo laut TAZ im Landtag behauptet, dass die Corona-Zeit die größte Freiheitsberaubung in Friedenszeiten gewesen sei. Der Landtagsabgeordnete der Grünen Zeno Oberkofler habe ihm deshalb vorgeworfen, den Faschismus zu verharmlosen. Landesrat Philipp Achammer (SVP) soll sich daraufhin von seinem Kollegen distanziert und behauptet haben, dass er die Aussage als Abgeordneter und nicht als Mitglied der Landesregierung gemacht habe.
Der Landesrat, LH-Stellvertreter und Landtagsabgeordnete Marco Galateo kann also gleichzeitig dies- und jenseits der roten Linie, in und außerhalb des Wertekatalogs, Demokrat und Faschist, koalitionswürdig und untragbar sein. Erst wenn er den Mund öffnet, erhält man Gewissheit, welchen der genannten Zustände er gerade angenommen hat.
Auf weitere Windungen und Wendungen in der roten Linie bin ich schon sehr gespannt.
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