Auf Salto berichtet Christoph Franceschini vom absurden Vormerkungssystem seines Hausarztes. Wer die offizielle Nummer der Praxis wählt, wird demnach (zunächst auf Italienisch und dann auf Deutsch, wie die veröffentlichte Tonspur zeigt) auf eine andere Telefonnummer verwiesen, hinter der sich das Unternehmen 3SMB verbirgt:
Es handelt sich um ein Callcenter in San Piero a Sieve bei Florenz, das professionell Sekretariatsdienste für Ärzte anbietet. Dort müssen Sie dann zuerst den Namen des Arztes angeben und dann jenen des Patienten. Das Callcenter vermittelt mir dann den Termin bei meinem Hausarzt, der 2.000 Meter von meinem Wohnsitz seine Praxis hat. Terminvereinbarungen mit dem Arzt sind ausschließlich so gestattet. Wer direkt in die Praxis geht, wird weggeschickt.
Der Vertrag meines Arztes mit dem Sanitätsbetrieb und auch die Dienstcharta sehen zwar vor, dass er „Sekretariatskräfte hat, welche die Büro- und Verwaltungsarbeit in der Praxis erledigen“. Doch es steht weder geschrieben, dass sie physisch in der Praxis anwesend sein, noch, dass sie zweisprachig sein müssen.– Christoph Franceschini auf Salto
Hervorhebung im Original
Dass sie zweisprachig sein müssen, braucht jedoch nicht in der Dienstcharta zu stehen, das schreiben bereits das Autonomiestatut und die einschlägige Durchführungsbestimmung (DPR 574/88) vor.
Um einen Einzelfall handelt es sich bei dem Hausarzt jedenfalls nicht. Allein in Brixen gibt es mehrere Berufskolleginnen, die die weitgehend einsprachigen Dienste von 3SMB nutzen. Ein niederschwelliger, patientenfreundlicher Zugang zum Gesundheitssystem scheint ihnen kein Anliegen zu sein.
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