Südtirol Online schrieb gestern
Rechtschreibfehler dürfen nicht mehr in die Note des Deutsch-Aufsatzes einfließen. An Deutschlands Schulen ist das bald schon Realität.
– Stol
und löste damit erwartungsgemäß eine hitzige Debatte in den sozialen Medien aus.
Ein Faktencheck ergibt: das sind Fake News.
Vielmehr war Schleswig-Holstein mit Hessen eines der zwei letzten Länder in Deutschland, in denen noch ein sogenannter Fehlerquotient galt: Mit einem Rechtschreibfehler pro 149 Wörter war dort höchstens eine Zwei möglich, ein Fehler pro 99 Wörter ermöglichte maximal eine Drei.1Fehlerquotient beim Abitur. Für andere Klassenstufen galten andere Quotienten. Ein starres, von oben vorgegebenes Raster, das nicht einmal die Schwere der Fehler berücksichtigte. Ab dem Schuljahr 2024/25 ist der Fehlerquotient in Schleswig-Holstein Geschichte und bleibt (vorerst) nur noch in Hessen aufrecht. In den bald 15 von 16 Bundesländern ohne Fehlerquotient bleiben Rechtschreibfehler und Zeichensetzung aber ausdrücklich ein wichtiger Bestandteil der Bewertung — nur haben Lehrkräfte einen größeren Ermessensspielraum und müssen nicht mehr tumbe Fehlerstatistiken erstellen.
Im Grunde ist es dann so, wie es zum Beispiel in Südtirol immer schon war. Der Weltuntergang steht nicht bevor, jedenfalls nicht deshalb.
Hinweis: Das obige Zitat ist der Teaser zu einem Beitrag, der sich hinter der Paywall befindet. Ob Stol hinter der Bezahlschranke auf den tatsächlichen Inhalt der Änderung in Schleswig-Holstein hinweist, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Teaser selbst ist jedenfalls falsch und irreführend.
- 1Fehlerquotient beim Abitur. Für andere Klassenstufen galten andere Quotienten.
Scrì na resposta