Das Onlineportal il Dolomiti berichtet über drei Frauen, die im touristisch kaum erschlossenen Bersntol (Fersental) zusammenarbeiten, um ein sanftes und nachhaltiges Wirtschaftsmodell umzusetzen. Debora Muhlbacher führt mit ihrem Mann den Mas La Grisota in Oachbergh (Eichberg) — und was sie hier erzählt, halte ich auch aus Südtiroler Sicht für interessant:
Der Traum, betont Debora, ist in einen Kontext wie jenen des Trentino eingebettet, das in gewisser Hinsicht im Vergleich zu anderen Gebieten eine »Insel der Seligen« darstellt, da sich das Berggebiet hier zu 70% in öffentlichem Eigentum befindet, das mit strukturierten, zehnjährigen Forstbewirtschaftungsplänen verwaltet wird. Doch gleichzeitig gibt es hier dieselben Probleme wie in anderen Bergregionen, angefangen bei der extremen Zersplitterung der Privatgründe, die eine Bewirtschaftung schwer machen, wenn man ein Einkommen generieren möchte. »Im Trentino wurde die Institution des geschlossenen Hofes anders als in Südtirol nicht beibehalten«, erklärt Debora. »Das Ergebnis ist eine parzellierte und fragmentierte Landschaft. Mit unserem Betrieb kümmern wir uns darum, indem wir mähen und die Flächen wieder in Wiesen verwandeln. Wir mähen auf insgesamt 18 Hektar: drei gehören uns, für die übrigen habe ich 40 Seiten Katasterparzellen, bei denen ich mich um Leih- oder Pachtverträge kümmern muss. Es ist ein Chaos.«
Übersetzung von mir
In Südtirol hat der geschlossene Hof oft eine schlechte Presse, nicht immer zu Unrecht. Doch im Trentino — diese Erfahrung habe ich auch persönlich gemacht — wird es als großes Versäumnis angesehen, diese Einrichtung nicht übernommen zu haben. Die Folgen für die Landwirtschaft sind mancherorts katastrophal.
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