Die SVP will Südtirol mit Herbert Dorfmann weiterhin in Brüssel und Straßburg vertreten. Da jedoch noch immer kein EU-Wahlkreis für unser Land existiert, obschon Italien seit dem Brexit über drei zusätzliche EU-Abgeordnete verfügt, muss die Sammelparte wie üblich eine Verbindung mit einer staatsweit agierenden Partei eingehen.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien, die knapp 80.000 Menschen zählt, verfügt zum Beispiel über einen eigenen EU-Wahlkreis.
Auch grenzüberschreitende Wahllisten und Kandidaturen sind nach wie vor nicht möglich.
Wie schon 2019 möchte sich Dorfmann an Forza Italia (FI) binden. Die Partei wird nach dem Tod von Parteigründer Silvio Berlusconi, der in Italien die Faschisten salonfähig gemacht hatte, von Mussoliniversteher Antonio Tajani, dem ehemaligen Präsidenten des EU-Parlaments geführt.
In Südtirol selbst war Forza Italia erst vor einem halben Jahr mit einem abgewandelten faschistischen Leitspruch in den (erfolglosen) Landtagswahlkampf gezogen. Mit auf der Liste: Wladimir Putins Ex-Konsul in Südtirol, Bernhard Kiem. Inzwischen wird die Partei hierzulande von Matteo Gazzini geführt, der die Kooperation mit der SVP bremst, weil er für die Kandidatur von Dorfmann eine Gegenleistung haben möchte. Der Leiferer saß bis vor kurzem für die Lega im EU-Parlament, wo er mit AfD und Marine Le Pens Rassemblement National Teil der ID-Fraktion war. Seit seinem Übertritt zu FI sitzt Gazzini in der EVP-Fraktion, wo er unter anderem wegen seiner putinfreundlichen Haltung mit Skepsis empfangen wurde. Inzwischen steht er sogar im Verdacht, von Russland finanziert worden zu sein und mit dem jüngst in Tschechien aufgeflogenen russischen Propagandanetzwerk um das Webportal Voice of Europe kooperiert zu haben.
Trotz alledem scheint niemand in der SVP ein ernsthaftes Problem mit FI zu haben.
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