In der sozialdemokratischen britischen Labour-Party ist eine heftige Kontroverse über den Gebrauch der Staatsflagge, des sogenannten Union Jacks, im Rahmen der Kampagne zur Lokalwahl in England (sowie zur kommenden Parlamentswahl) ausgebrochen. Der neue Parteichef Keir Starmer wollte mit der Bezugnahme auf nationale Symbolik offenbar eine Kursänderung im Vergleich zu seinem Vorgänger Jeremy Corbyn signalisieren, stieß damit jedoch auf teils vehementen innerparteilichen Widerstand. Vor allem Parteiströmungen und Gruppierungen, die die Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund und ethnischen Minderheiten vertreten, brachten ihr Unbehagen zum Ausdruck. Sie wiesen darauf hin, dass man derartige Symbolik eher mit rechter Politik in Verbindung bringe und warnten vor sinkender Wählerinnengunst. Doch auch Labour-Abgeordnete zum Parlament in Westminster und Sympathisantinnen kritisierten die nationalistisch angehauchte Kampagne. In mehreren Bezirken weigerten sich Unterstützerinnen gar, Flyer und sonstiges Werbematerial zu verteilen, das neben Labour-Rot die Farben des Union Jack trägt.
Aus Südtiroler Sicht gilt zu unterstreichen, dass es hier um Lokalwahlen in England, nicht in Schottland oder Cymru/Wales geht. Dort käme eine Kampa mit der Unionsflagge vermutlich sowieso politischem Selbstmord gleich.
In Italien und auch in Südtirol sind die Nationalfarben grün, weiß und rot hingegen nicht nur auf Werbematerial, sondern selbst in Parteilogos linker oder links empfundener Parteien (wie dem PD) keine Seltenheit.
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