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Tolomeis Institut dichtmachen!

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Wie der Landeshauptmann erklärt, will uns Finanzminister Tremonti zum Sparen zwingen, obwohl Südtirol keine Schulden hat. Das Eingesparte wird auch nicht dem Staat überwiesen. Mit anderen Worten: Das Land verfügt dann über Geld, das es nicht ausgeben darf.

Durnwalder sollte dem Minister einen Gegenvorschlag unterbreiten, der dem Staat eine echte Einsparung bringen würde: Die Schließung des Istituto di Studi per l’Alto Adige in Florenz, das — wie bereits beschrieben — auf Ettore Tolomei zurückgeht und nach wie vor besteht. Das Institut beruft sich bis heute u. a. auf ein Programm des Protofaschisten, das völlig unkommentiert auf seinem Webauftritt präsentiert wird. Auch sonst sucht man Spuren einer Aufarbeitung (oder auch nur einer milden Distanzierung) vergeblich. Dass eine derartige Einrichtung weiterhin mit öffentlichen Mitteln finanziert wird und sogar an einer öffentlichen Universität angesiedelt ist, ist in hohem Maße skandalös.

Das Istituto di Studi per l’Alto Adige ist kein totes »Relikt«, sondern ein quicklebendiges Überbleibsel aus Italiens kolonialistischer Vergangenheit, das sich jetzt über die Toponomastikkommission des Landtags zu allem Überfluss auch noch direkt in die Südtiroler Politik einmischt.

Keine Demokratin darf den Fortbestand einer derartigen Institution dulden!

Cëla enghe: 01 02



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Comentârs

7 responses to “Tolomeis Institut dichtmachen!”

  1. Simon avatar

    »Schade«, dass es in Berlin kein »Institut für den Lebensraum im Osten« gibt, das sich z. B. auf den Generalplan Ost von Heinrich Himmler beruft — es hätte unserem Landtag sicher ebenfalls hochinteressante Erkenntnisse liefern können.

  2. anonym avatar
    anonym

    Die Schließung dieses Institutes wäre ein sehr guter Vorschlag.
    Gleichzeitig könnte man auch die Renovierung gewisser Monumente einstellen, bringt auch ein paar Millionen. Ein Staat der derart pleite ist und dennoch faschistische Relikte renoviert und kolonialistische Institute finanziert zeigt überdeutlich seine Absichten und Prioritäten.

  3. ko avatar
    ko

    Die Abtretung Südtirols würde auch enorme Einsparungen für den Staat mit sich bringen. Man denke nur an die ganzen Büros, Beamte, Heer und viele Weitere die damit beschäftigt sind Italien in Südtirol zu vertreten.

  4. martin avatar
    martin

    zitat ko: Man denke nur an die ganzen Büros, Beamte, Heer und viele Weitere die damit beschäftigt sind Italien in Südtirol zu vertreten.

    …bzw mittels sehr aufwändiger und kostenintensiver diskreter Dienste dieses Land zu überwachen.

  5. Simon avatar

    @ko: Siehe hier.

    @martin: Es kann durchaus sein, dass sich der Staat hierzulande über den Standard einer normalen Region hinaus Dienste leistet, die eine flächendeckende Überwachung der vielen »Verfassungsfeinde« gewährleisten. Die hohe Polizeidichte legt dies nahe, ebenso die Tatsache, dass hier Dinge als »Beleidigung des Staates« geahndet werden, die andernorts nur ein müdes Achselzucken hervorrufen würden. Trotzdem denke ich nicht, dass dies einen großen Anteil am Statsetat ausmacht.

  6. Simon avatar

    Ich habe übrigens erst jetzt meinen Leserbrief zu diesem Thema in den heutigen Dolomiten gesehen, obwohl ich bereits wusste, dass er erschienen war. Es freut mich, dass erstmals auch die Internetadresse angegeben (und nicht wie üblich weggelassen) wurde:

    Toponomastik

    Der Bock als Gärtner

    von Simon Constantini, Brixen, Brennerbasisdemokratie.eu

    Dass der Landtag Herrn Carlo Alberto Mastrelli als “Toponomastikexperten” einlädt, ist ein kaum zu überbietender Skandal. Mastrelli ist Präsident des “Istituto di Studi per l’Alto Adige”, welches von keinem Geringeren als Ettore Tolomei gegründet wurde. Nicht nur, dass sich das Institut noch nie von dessen Schundwerk distanziert hat — es präsentiert sich auch noch mit einem unkommentierten Programm des Vorzeigefaschisten im Internet. Unsere Institutionen sollten demnach die sofortige Schließung dieser anachronistischen Einrichtung fordern, welche bis heute mit öffentlichen Geldern finanziert wird, anstatt sie als Beraterin zu legitimieren.

    1. aglioorsino avatar
      aglioorsino

      das mit der Blogadresse ist mir auch aufgefallen ;)

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