Viele scheinen bei der Pflege ihrer erkrankten Eltern ohnmächtig, weil hilflos zu sein. Hilflos deshalb, weil die medizinische Versorgung »vor Ort« meist einfach nicht gegeben ist, nicht funktioniert.
Viele werden es wohl auch sein, die sich als ohnmächtige Sekundanten empfunden haben oder empfinden. Sekundanten des Sterbens ihrer Nächsten.
Ja, die Pflege zuhause ist eine Schimäre, ein Trugbild, ein Hirngespinst, finden auch andere Betroffene. Sie teilen die Kritik, dass Angehörigen »ein Job übertragen wird, den wir nicht beherrschten. Nicht nur der Job wurde uns übertragen, auch die Verantwortung wurde auf uns abgewälzt. Die Verantwortung für das vorhersehbare Scheitern.«
»Bei unserem Vater war es genauso«, schreibt A. S. (Namenskürzel geändert), »nur komprimierter, schneller, denke ich«. Auch A. S. bedankt sich für die unbürokratische Hilfe des Arbeitgebers. »Das Schlimmste (für mich) war (auch im Nachhinein betrachtet) nicht so sehr die Krankheit selbst, sondern die Bürokratie.« Wenn das nicht ein Hilferuf ist!
Nach dem erdrückenden Erlebnis mit dem Leiden und Sterben des Vaters engagierte sich A. S. für ein besseres Angebot der Palliativstation ihres Heimatkrankenhauses.
Genauso ist es, kommentierte U. T. (Namenskürzel geändert) den Artikel Ohnmächtig, weil hilflos. U. T. ergänzt ihren Kommentar mit den eigenen Erfahrungen. Einfach zum Schämen, »wie unsere alten Leute vorgeführt werden«, bedauert U. T. und zitiert den Besuch der Kommission zur Pflegeeinstufung. »Einfach erniedrigend und schlimm«, soll die Visite abgelaufen sein. »Unsere alten Leute haben ihr ganzes Leben lang gebuggelt und jetzt sind sie Bittsteller«. In Würde altern? Offensichtlich gilt die Losung nicht für alle Senior:innen.
»Ich ärgere mich soooo maßlos.« Anderes bleibt wohl nicht übrig. Das Beschriebene ist ja bekannt, genauso die Klagen daran.
Gestorben, aus den Augen, aus dem Sinn.
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