Auch und gerade die Schule bleibt in Italien vom politischen Zugriff der Rechten nicht verschont. Kürzlich befasste sich der Deutschlandfunk mit den neuen Made-in-Italy-Gymnasien, die von der Regierung um Giorgia Meloni (FdI) eingeführt wurden und von denen ab dem Schuljahr 2025/26 auch in Südtirol eines anlaufen könnte.
Laut Massimiliano Panarari, Soziologieprofessor an der Universität Modena und Reggio Emilia, der vom deutschen Fernsehen befragt wurde, handelt es sich dabei um ein Projekt, das einer identitären Logik folge. Sogar im Gesetz, mit dem der neue Schultyp — und übrigens auch ein »Nationaler Tag des Made-in-Italy« (am 15. April) — eingeführt wurde, sei sogar ausdrücklich von einem »identitären Erbe« die Rede. Die Regierung Meloni verfolge eine politische Strategie, um das Land in ihrem Sinne zu verändern; die Schule für den Stolz auf Italien sei somit »Teil eines sehr viel größeren kulturellen Projekts«, so Panarari.
Das Made-in-Italy-Gymnasium ist Teil einer Vision der neuen Regierungsrechten, die dominant sein will, auch durch die Kultur, die Symbolik, die Soft Power.
– Prof. Massimiliano Panarari
Ottavio di Paolo, Vizedirektor der Giovanni-Paolo-Schule in Ostia, der sich dem Deutschlandfunk gegenüber stolz erklärt, diesen Gymnasialzweig anzubieten, gibt an, damit werde man »das Selbstwertgefühl erhöhen, um das Land voranzubringen«.
Arm das Land, das solch billigen Nationalismus nötig hat. Einziger Lichtblick: Wenn die Anmeldungen als Indikator gelten können, fühlen sich zumindest bislang nicht viele von der identitären Schule angesprochen.
Doch Soziologe Panarari geht davon aus, dass die neofaschistischen Fratelli d’Italia dennoch an den Gymnasien festhalten werden, da es sich dabei um ein wichtiges Symbolprojekt handle.
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