Manchmal ist echt die Zeit zu schade, etwa wenn wieder einmal die üblichen Beißreflexe zum Vorschein kommen. Was ist geschehen? Heute hat sich der Südtiroler Schützenbund das Thema vom geschmacklosen Käse zueigen gemacht, natürlich ohne auf als Quelle zu verweisen. Dabei wurden auch noch wesentliche Punkte der ursprünglichen Argumentation weggelassen und einiges durcheinander gebracht. Zum Beispiel wird suggeriert, dass der Käse als Südtiroler Produkt hätte vermarktet werden sollen und können, was jedoch wohl (aufgrund zugekaufter Milch) rechtlich nicht möglich war und erst zur Entscheidung geführt haben dürfte, auf turbonationalistische Symbolik und Anspielungen an die Faschistenzeit auszuweichen.
Und natürlich wurde wieder alles auf die nationalistische Ebene »Deitsch gegen Walsch« (s. Titel der TAZ) abgesenkt.
Weitere Informationen zu diesem Schema gibt es hier.
Dies wiederum hat mit Felix von Wohlgemuth ausgerechnet einen führenden Grünen auf den Plan gerufen, der in dem unsäglichen Marketing partout kein Problem erkennen will und unter dem Motto »es gibt doch Wichtigeres« auf Facebook ebenso aktiv wurde wie in den Kommentarspalten von Tageszeitung und Südtirol News, um den Brimi-Unsinn reflexhaft und inbrünstig zu verteidigen. Lustigerweise sind es ja meist die, die auf Wichtigeres verweisen, für die es dann trotzdem nichts Wichtigeres zu geben scheint, als vehement in Diskussionen einzugreifen.
Jeder hat seine Standardrolle eingenommen, ohne der Sache auf den Grund zu gehen — und natürlich am eigentlichen Thema vorbei. Ein sprichwörtlicher Bärendienst.
Cëla enghe: 01
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