Als erster hat Christoph Franceschini auf Salto darauf aufmerksam gemacht: Der Südtiroler Landtagsabgeordnete und Kickl-Freund Jürgen Wirth Anderlan war mit Entourage in Wien, wo es unter anderem zu einem Treffen mit dem Rechtsextremisten Martin Sellner kam. Von dessen kruden Remigrationstheorien hat sich in Deutschland nicht nur die CDU, sondern teilweise sogar die rechtsextreme AfD distanziert. Wirth Anderlan unterstützt sie hingegen offen.
Querbalken von mir
Erst kürzlich war aufgeflogen, dass sich Sellner, ehemaliger Vorsitzender der österreichischen Identitären Bewegung (IB), in Potsdam unter anderem mit Vertreterinnen von CDU und AfD getroffen hatte, wo er seine schwer rassistischen Vorschläge erläutern durfte. Demzufolge sollen nicht »nur« ausländische, sondern sogar deutsche Staatsbürgerinnen mit Migrationshintergrund ins Ausland deportiert werden, um Deutschland ethnisch zu reinigen.
Die Parallelen zu den nationalsozialistischen Rassengesetzenvon 1935 sind augenscheinlich. Damals wurde ebenfalls (und meines Wissens letztmals) aufgrund ihrer Abstammung zwischen Staatsbürgerinnen diskriminiert, wobei einigen ihr »Deutschtum« aberkannt wurde. Das stellte die Grundlage für Diskriminierungen dar, die anschließend in Vertreibung und Verfolgung, letztendlich sogar in die systematische Ermordung mündeten.
Hier knüpft nicht nur Sellner an, sondern alle, die ihm und seinen wahnhaften Plänen folgen. Während aber in Deutschland die Möglichkeit geprüft wird, Sellner künftig die Einreise zu untersagen, will ihn jetzt Wirth Anderlan nach Südtirol einladen.
Übrigens: Wenn man schon sonst offenbar nichts aus der Geschichte gelernt hat, so vielleicht zumindest, dass die vollständige Assimilierung (oder die Vertreibung) der deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolerinnen ebenfalls dazugehört, wenn man den Wunsch nach ethnisch reinen Staaten konsequent zu Ende denkt. Doch auch für diese elementare Einsicht scheint bei manchen die graue Masse nicht zu reichen.
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