Wie weit ist Italien inzwischen zu einem semiautoritären System geworden? Die Vorfälle, die Christoph Franceschini vor drei Tagen auf Salto thematisiert hat, klingen jedenfalls beunruhigend. Demnach soll die politische Abteilung der Polizei AAES (aka DIGOS) im Umfeld der Proteste gegen die Olympischen Winterspiele 2026 mit äußerst zweifelhaften Methoden agieren.
Ein Team des ORF, das vor einer Woche aus Anpezo über eine Kundgebung gegen die Errichtung des neuen Eiskanals berichten wollte, soll von Polizeibeamten empfangen und während der gesamten Dreharbeiten verfolgt und beobachtet worden sein.
Bei Südtirol heute hieß es hierzu in der Sendung vom 23. Februar:
Bei den ORF-Dreharbeiten warteten in Cortina zwei Polizisten in Zivil auf unsere Reporterin und unseren Kameramann und haben diese im Hintergrund begleitet. Die Redaktion stellt fest: Es ist bedenklich, wenn Journalistinnen und Journalisten nicht frei ihrer Arbeit nachgehen können.
– Südtirol heute
Transkription von mir
Beamte der Bozner AAES sollen aber auch beim Heimatpflegeverband vorstellig geworden sein, wie Franceschini in Berufung auf Geschäftsführer Florian Trojer berichtet. Dabei sollen die Polizisten betont haben, dass sie die Olympia-Proteste in Anpezo genauestens beobachten, wobei aufgefallen sei, dass auch die Südtiroler Heimatpfleger beteiligt sind.
Mit einem demokratischen Rechtsstaat haben derartige Vorgänge nur noch wenig gemein. Dem nationalistischen Vorhaben, wider jede Vernunft einen Eiskanal auf italienischem Staatsgebiet aus dem Boden zu stampfen, wird offenbar alles untergeordnet.
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