Israels Rechte und islamistische Palästinenser brauchen sich
Unglaublich, wie angeblich Linke die Vergewaltigungen und Morde der klerikal-faschistischen Hamas am 7. Oktober 2023 zu einer »Befreiungsaktion« umschreiben. Die sich selbst als antikolonialistisch, antirassistisch und antizionistisch definierende pro-palästinensische deutsche bzw europäische Linke feierte die Hamas-Massaker, eine Linke also, die strikt antisemitisch agiert, gegen Israel, gegen Jüdinnen und Juden. Die europäischen Freunde der Hamas applaudierten der Gewaltorgie zu, deshalb wohl auch zu den gezielten Vergewaltigungen.
Die antikolonialistische Linke scheint sich im Pro-Hamas-Netzwerk wohl zu fühlen, ein Netzwerk, in dem der türkische Islamist Erdoğan, der russische Kriegspräsident Putin, der chinesische Partei- und Staatschef Xi Jinping, die oft blutigen Diktatoren des sogenannten globalen Südens und die neue Rechte zusammenfinden. Die Blaupause für die neue Weltordnung?
Unglaublich auch, dass Mitarbeiter der UNWRA auch in der Hamas »aktiv« sind, dass UNWRA-Mitarbeitende beim Vergewaltigen und Morden am 7. Oktober engagiert mitmachten. Wo bleibt die Kritik der feministischen Linken? Immer schon kritisierten israelische Politiker die politische Blindheit der UNO, auch jene der EU, die mit ihren Fördermitteln möglicherweise die Untertunnelung von Gaza — insgesamt 500 km — finanzierten. Statt Kindergärten, Schulen, Berufsschulen, Arbeitsplätze. EU mit Scheuklappen. Gaza, ein von der Hamas gewolltes Elendsviertel.
Nicht weniger unglaublich ist das zerstörerische »Wirken« der rechtsrechten israelischen Regierung, ein toxischer Mix aus religiösen Fundamentalisten, großisraelischen Nationalisten und antiarabischen Rassisten. Der gezielte und politisch gewollte Landraub in der Westbanks, umgesetzt von kolonialistischen Siedler:innen, oft aus Russland und den USA stammend, im Zusammenspiel mit der Rechten schadet letztendlich Israel. Welchen Sinn macht es, wenn die angrenzenden arabischen Staaten — eigentlich Schurkenstaaten, um G. Bush zu zitieren — und Israel zueinanderfinden, nicht aber die auf dem kleinen Flecken Palästina nebeneinander lebenden jüdischen Israelis und Araber?
Mit dem unverhältnismäßigen Krieg gegen Gaza, mit der gewollten flächendeckenden Zerstörung von Häusern und der im Kauf genommen Tötung von Kindern, Frauen und Alten, »produziert« die israelische Armee Nachwuchs für die Hamas. Für die rechtsrechte Regierung scheinen auch die von der Hamas entführten Menschen aus Israel keine besondere Bedeutung zu haben. Sie bleiben ihren Peinigern überlassen. Wird die seit Monaten rollende Feuerwalze theoretisch unterfüttert? Gaza unbewohnbar zu bomben und damit die Bewohner »loszuwerden«? Die Rechte phantasiert ja von der »Aussiedlung« der Bewohner von Gaza. Aussiedlung steht für Vertreibung. Auch sie sind Teil eines Netzwerkes ethnischer Säuberer, das reicht von serbischen Tschetniks, über russische Invasoren, burmesisches Militär bis zu den IS-Killern. Der israelische Historiker Tom Segev kritisierte den Krieg in Gaza scharf, die angedachte »Aussiedlung« als ethnische Säuberung, bedauert gleichzeitig, dass es keine palästinensischen Dialogpartner gibt.
Die Hisbollah im Libanon, die Hamas in Gaza, gesponsert von islamistischen Regime in Teheran, von den islamistischen Öl-Staaten auf der arabischen Halbinsel sowie vom NATO-Land Türkei und die PLO in den Westbanks streben die Vernichtung Israels an. Die verschiedenen palästinensischen Terrororganisationen können sich auf eine breite arabisch-islamische Allianz verlassen, diese reicht von Marokko bis nach Afghanistan. Eine geballte Macht gegen ein Winzig-Land. Jeder Konflikt, der Israel aufgezwungen wird, ist deshalb für den jüdischen Staat im Prinzip existenzgefährdend.
Israel selbst, ohne die Hilfe aus den USA wohl kaum militärisch überlebensfähig, näherte sich unter den Rechten Putin-Russland an, verweigerte lange die Solidarität mit der von Russland überfallenen Ukraine, kooperierte mit der Türkei von Präsident Erdoğan — der die Hamas als Befreiungsbewegung verteidigte — zugunsten Aserbaidschans gegen die armenische Enklave Arzach und gegen die armenische Republik. Die israelische Rechte und die palästinensischen Terrororganisationen scheinen sich gegenseitig zu bedingen. Eine Allianz von Wahnsinnigen.
Und unglaublich ist auch, wie schnell der Internationale Strafgerichtshof auf den israelischen Gaza-Krieg reagierte und zwischen den Zeilen Israel gar Genozid an der Gaza-Bevölkerung unterstellte. Ukraine? Tigray? Darfur? Ost-Kongo? Westsahara? Tibet? Ost-Turkestan?
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