Die Radikalisierung der STF, die bei den Landtagswahlen mit rassistischen Plakaten deutlich zulegen konnte, schreitet immer weiter voran. Gerade erst vorgestern war aufgrund einer Recherche des Netzwerks Correctiv bekannt geworden, dass sich Ende November ranghohe AfD-Vertreterinnen, Neonazis und Unternehmerinnen bei Potsdam getroffen hatten, um Pläne zur Remigration zu besprechen. Mit dem gefährlichen Euphemismus ist die Zwangsausweisung von Zugewanderten und ihren Nachkommen in großem Stil gemeint, unerheblich, ob es sich dabei um deutsche Staatsbürgerinnen handelt. Unter den Vortragenden befand sich auch Martin Sellner von der rechtsextremen Identitären Bewegung.
Just während nun auch wieder Forderungen lauter werden, wegen ihrer offensichtlichen Verfassungsfeindlichkeit ein Verbotsverfahren gegen die AfD anzustrengen, teilte gestern die Landesjugendsprecherin der STF, Melanie Mair, ein Video von Parteichef Sven Knoll auf Instagram, in dem er wieder einmal Abschiebungen fordert — und versah es mit den Schlagwörtern #abschiebungjetzt und #remigration:
Ausschnitt des Instagram-Videos, Querbalken von mir
Das ist eine klare Bezugnahme auf die völkischen Bestrebungen der AfD, Deutschland von Menschen zu säubern, die sie als nichtdeutsch empfindet. Der Begriff Remigration selbst wurde als Synonym für Zwangsausweisungen bzw. Deportationen (Ausländer raus!) maßgeblich von der Identitären Bewegung geprägt. Die STF wird also immer mehr zur extremsten Partei im deutschsprachigen Südtiroler Spektrum.
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