“Der Jannik ist wie ein Brillant im Mittelmeer. Wir machen keine Werbung mit ihm, profitieren aber, wenn andere über ihn berichten”, sagt Waltraud Watschinger, Präsidentin des Tourismusvereins und Inhaberin des Hotels Drei Zinnen.
Bei Jannik Sinner stimme einfach alles. Selbst sein Name. “Stellen Sie sich vor, er würde Reinhard Tschurtschenthaler heißen, das kann doch kein australischer Reporter aussprechen.”
aus der Titelgeschichte der dieswöchigen ff (Nr. 02/24) über Jannik Sinner
Darüber hatte ich noch nie nachgedacht, doch natürlich klafft hier eine gewaltige Gesetzeslücke, die im Interesse der Standortvermarktung dringend geschlossen werden muss: Personen des öffentlichen Lebens sollten fortan, sinngemäß, wie Ortsnamen behandelt und ihr Name ins Italienische übertragen werden, insbesondere wenn die inter- und die nationale Aussprechbarkeit gefährdet sind. Die nötige wissenschaftliche Grundlagenforschung hat gottseidank bereits ein angesehener Wissenschafter vor einem Jahrhundert erledigt — und, ganz ehrlich, damals war ja auch nicht alles schlecht. Jedenfalls war kaum je ein Zeitpunkt günstiger für diese im besten Sinne autokoloniale Maßnahme als jetzt. Bei den Koalitionspartnern der SVP und der Regierung in Rom wird die Umsetzung im Rahmen des Autonomieumbaus wohl ein Selbstläufer sein.
Frau Watschinger (autsch, was für ein Name) muss ich aber leider enttäuschen: Ihr mag es ja nicht aufgefallen sein, doch während der Name Jannik Sinner eine akzeptable Geschmeidigkeit aufweist, ist seine Bedeutung im Englischen verbesserungsfähig. Auch in seinem Fall wäre also, natürlich im ausschließlichen öffentlichen Interesse, eine Anpassung ratsam.
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