Die Koalitionsverhandlungen zwischen der SVP und den Recht(sextrem)en stehen kurz vor Abschluss. In wenigen Wochen wird also voraussichtlich ein Mann in der Landesregierung sitzen, der sich kürzlich um Kopf und Kragen geredet hat, um sich nicht vom Faschismus distanzieren zu müssen. Doch auch ein Blick in sein Facebook-Profil ist hilfreich, um sein Gedankengut einordnen zu können. So gab er zum Beispiel am 25. April 2019 bekannt, dass er den Tag, der dem Ende der faschistischen Gewaltdiktatur in Italien gewidmet ist, nicht feiern werde:
Querbalken von mir
Dem Landeshauptmannstellvertreter in spe reichte es aber nicht, den Feiertag einfach nicht zu begehen. Vielmehr sah er sich dazu veranlasst, dies öffentlich mitzuteilen und unter anderem mit einem »Verbrechen« der Partisaninnen zu begründen, das so vermutlich gar nie stattgefunden hat. Selbst das gepostete Foto, das auch auf Plakaten von Forza Nuova zu sehen war, soll nichts mit Giuseppina Ghersi zu tun haben.
Galateos Stellungnahme suggeriert, es wäre besser gewesen, wenn das faschistische Regime fortbestanden hätte. Faschismus und der Kampf gegen diese menschenfeindliche Ideologie werden auf eine Stufe gestellt.
Wenige Monate zuvor, am 4. November 2018, hatte Galateo folgendes Posting veröffentlicht:
Querbalken von mir
Darin forderte er, den Tag der nationalen Einheit und der Streitkräfte zum Feiertag zu erheben — nicht etwa zusätzlich, sondern statt dem 25. April, den er als »spaltend« empfindet. Wenn aber am 25. April die Gesellschaft »gespalten« wird, dann zwischen jenen, die das Ende des Regimes von Benito Mussolini etwas Gutes abgewinnen können und jenen, die das nicht tun. Wer die Abschaffung dieses Feiertags fordert, weil er ihn für trennend hält, ist ideologisch unschwer einzuordnen.
Aus Südtiroler Sicht kann man Galateos Haltung auch so einordnen: Er ist dafür, den Tag zu begehen, der — wie das schön zu beleuchtende Siegesdenkmal — dem (angeblichen) Sieg Italiens im Ersten Weltkrieg gewidmet ist, in dessen Folge Südtirol gegen den Willen der Bevölkerung annektiert wurde. Das hält er, der künftige Vizelandeshauptmann, vielsagenderweise für keinen trennenden Anlass. Wenige Jahre nach der Annexion wurde Südtirol dann von den Faschisten einer brutalen Entnationalisierungs- und Assimilierungspolitik unterworfen. Doch das Ende dieser verhängnisvollen Epoche will Galateo nicht feiern. Das ist erbärmlich.
Dafür, dass so einer schon bald in Südtirol mitregiert, können wir uns bei der Volkspartei bedanken.
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