Am Samstag waren der Politikwissenschafter Günther Pallaver und die Historikerin Martha Stocker (SVP) bei einem Mittagsmagazin Spezial von Rai Südtirol zu Gast. Auf die Klagedrohungen von Marco Galateo (FdI) angesprochen, bezeichnete Stocker die Meinungsfreiheit als »das höchste Gut, das wir haben.«
Da verstehe ich die Welt nicht mehr. Also da kommen schon wirklich wesentliche Grundfreiheiten… werden in Frage gestellt.
– Martha Stocker
Transkription von mir
Sie brachte in der Folge die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die SVP von dieser Haltung des wahrscheinlichen Koalitionspartners klar abgrenzt. Das finde ich einerseits gut. Andererseits spricht Martha Stocker selbst davon, dass hier das höchste Gut, das wir haben unter die Räder zu kommen droht. Reicht es bei derart Grundsätzlichem wirklich, einfach nur äußerlich auf Distanz zu gehen oder ein paar wohlklingende Worte in eine Präambel zu schreiben? Präambeln sind zwar wichtig, doch sie sind auch der Teil von Verträgen, wo Papier am geduldigsten ist. Ist das wirklich alles, was die SVP zur Verteidigung von Grundwerten aufzubringen gewillt ist?
Noch bevor die neue Koalition steht, muss die Volkspartei schon an allen Ecken Feuerwehr spielen und kommt damit kaum noch hinterher. Wie es dann erst wird, wenn die Rechtsrechten an den Schalthebeln sind, können wir uns ausmalen. Leider werden dann aber keine Distanzierungen mehr ausreichen.
Die einzig glaubwürdige Abgrenzung ist der rechtzeitige Abbruch der Koalitionsgespräche.
Cëla enghe: 01
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