Wie die TAZ verständnisvoll und rechtfertigend berichtet, will Antifaschist Marco Galateo (FdI) nun jede verklagen, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Oder fast. An den Kragen gehen soll es nämlich all denen, die ihn oder seine Partei politikwissenschaftlich korrekt einordnen. Er möchte also verhindern, dass eine politische Kraft, die die Flamme auf Mussolinis Sarg im Symbol trägt und sich nie ausdrücklich vom Faschismus distanziert hat — bzw. ein Politiker, der mit der neofaschistischen CasaPound gemeinsame Sache gemacht, heiter mit der Rizinusölflasche gewedelt und einen Kreuzzug gegen Regenbogenflaggen geführt hat —, als das bezeichnet werden, was sie sind. Das ist verständlich. Wer möchte schon gerne als rechtsextrem, rassistisch oder homophob betitelt werden? Nicht zufällig bevorzugen es Rechtsextreme, Rassistinnen und Homophobe, sich selbst als »nicht rassistisch, aber…«, »nicht homophob, aber…« und »nicht minderheitenfeindlich, aber…« zu bezeichnen.
Da werfe den ersten Stein, wer an Antifaschist Galateos Stelle nicht sofort die SLAPP-Klage zücken würde, um unliebsame Stimmen mundtot zu machen. Manchmal reicht ja auch schon die Drohung. Und genauso, wie man eine politikwissenschaftlich korrekte Einordnung wegprozessiert, kann man ja dann vielleicht auch gleich den menschgemachten Klimawandel, eine Pandemie oder andere wissenschaftliche Erkenntnisse wegslappen. Fürwahr, da stehen uns — dank SVP — spannende Jahre bevor!
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