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Galateo verklagt alles und jede.

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Wie die TAZ verständnisvoll und rechtfertigend berichtet, will Antifaschist Marco Galateo (FdI) nun jede verklagen, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Oder fast. An den Kragen gehen soll es nämlich all denen, die ihn oder seine Partei politikwissenschaftlich korrekt einordnen. Er möchte also verhindern, dass eine politische Kraft, die die Flamme auf Mussolinis Sarg im Symbol trägt und sich nie ausdrücklich vom Faschismus distanziert hat — bzw. ein Politiker, der mit der neofaschistischen CasaPound gemeinsame Sache gemacht, heiter mit der Rizinusölflasche gewedelt und einen Kreuzzug gegen Regenbogenflaggen geführt hat —, als das bezeichnet werden, was sie sind. Das ist verständlich. Wer möchte schon gerne als rechtsextrem, rassistisch oder homophob betitelt werden? Nicht zufällig bevorzugen es Rechtsextreme, Rassistinnen und Homophobe, sich selbst als »nicht rassistisch, aber…«, »nicht homophob, aber…« und »nicht minderheitenfeindlich, aber…« zu bezeichnen.

Da werfe den ersten Stein, wer an Antifaschist Galateos Stelle nicht sofort die SLAPP-Klage zücken würde, um unliebsame Stimmen mundtot zu machen. Manchmal reicht ja auch schon die Drohung. Und genauso, wie man eine politikwissenschaftlich korrekte Einordnung wegprozessiert, kann man ja dann vielleicht auch gleich den menschgemachten Klimawandel, eine Pandemie oder andere wissenschaftliche Erkenntnisse wegslappen. Fürwahr, da stehen uns — dank SVP — spannende Jahre bevor!

Cëla enghe: 01 02 03 04



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Comentârs

2 responses to “Galateo verklagt alles und jede.”

  1. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach

    „Ich werde jeden verklagen, der sagt, wir seien Faschisten, Neofaschisten, Postfaschisten, Nazis, Postnazis, Homophobe usw.“

    Das mit “Postfaschisten” ist interessant. Laut Wikipedia ist Postfaschismus eine “politische Strömung in Italien […], die aus dem überwundenen historischen Faschismus hervorging und ihre Wurzeln in diesem Erbe sieht, ohne aber die existierende demokratische Ordnung umstoßen zu wollen. Der Begriff kam insbesondere im Zuge der italienischen Fratelli d’Italia auf.”
    Dass die FdI Wurzeln in AN, MSI, der Repubblica di Salò und somit im faschistischen Erbe hat, ist unbestreitbar und wird auch durch die Fiamma tricolore mit schwarzem Balken im Parteilogo nicht einmal versteckt, sondern offen zur Schau getragen.
    Gianfranco Fini hat selbst gesagt: “Noi non siamo più neofascisti, ma postfascisti”. Postfaschisten ist somit eine Eigenbezeichnung dieser politischen Strömung, gegen die Galateo nun vorgehen will?!?

    https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/257672/populismus-als-postfaschismus-essay/

  2. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach

    Der Parteikollege mit eigenartigem Demokratieverständnis damals im Interview. Wer bitte will die Regeln der Demokratie ändern?

    Tageszeitung: Herr Urzi, am Samstag findet die dritte Kundgebung gegen eine Rechts-Regierung statt. Beeindrucken Sie diese Proteste?
    Alessandro Urzi: Es beeindruckt, dass es heute noch immer Menschen gibt, die nach einer Wahl glauben, dass sie die Demokratieregeln ändern können, indem sie auf die Straße gehen. Wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, dann ist das eigentlich erschreckend! Wir haben aber auch gesehen, dass es sich bei den Protestierenden um einen kleinen Kreis von Persönlichkeiten handelt, die alle eindeutig links orientiert und allergisch gegen die Meinungsvielfalt sind. Es besteht also kein Anlass zur Sorge. Demokratie bedeutet, die Gedanken aller zu akzeptieren. Wir tun das, sie nicht.
    Tageszeitung: Die Ängste in Bezug auf einen Rechtsruck und auf eine reaktionäre Wende sind Ihrer Ansicht nach nicht berechtigt?
    Alessandro Urzi: Ma per favore! Ich bitte Sie! Wenn man nicht mehr weiß, was sagen und wenn man selbst privilegierten (sic) Positionen aufgeben muss, dann greift man darauf zurück, Ängste heraufzubeschwören. Das ist ein sehr schleimiger Ansatz, rein ideologisch motiviert und vorurteilsbeladen. Alles Blödsinn!

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