In seiner wöchentlichen (antiseparatistischen) Kolumne Jenseits des Brenners schreibt Zeit-Autor Ulrich Ladurner in ff-Ausgabe 37/23 vom 14. September erneut über Schottland:
Diese Separatisten sind unfähig
Die [SNP] will die Unabhängigkeit, schafft es aber nicht, die Menschen an der eigenen Peripherie mit der grundlegendsten Dienstleistung zu Versorgen: einer Verbindung zum “Mutterland”.
– Ulrich Ladurner
Während er noch wenige Wochen zuvor eklatante Fake News über Schottland verbreitet hatte, hat Ladurner in diesem Fall absolut Recht. Wie er schreibt, seien im Jahr 2022 sage und schreibe 1.830 Fahrten zu schottischen Inseln ganz ausgefallen. (Zur Einordnung: Bei insgesamt 162.790 Verbindungen — oder 446 pro Tag — sind das 1,12%). Auf der Insel South Uist, wo die Fährverbindung immer wieder »wegen technischer Mängel und Managementfehlern« unterbrochen gewesen sei, hätten im Juni 500 der 1.900 Einwohnerinnen gegen die Regierung protestiert, wie Ladurner berichtet.
Stimmt: In etablierten Staaten (und überall dort, wo keine Separatistinnen am Werk sind)…
- gibt es — Südtirol docet — niemals irgendwelche Skandale;
- funktionieren öffentliche Dienste (und insbesondere der ÖV) immer zur vollsten Zufriedenheit;
- gehen Bürgerinnen niemals gegen eine Regierung auf die Straße.
Staaten, wo dies dennoch der Fall wäre, würde man selbstverständlich wegen Unfähigkeit sofort die Eigenständigkeit aberkennen. Und Ladurner wäre freilich der Erste, der ihren Fortbestand in Frage stellen würde. Das nehmen wir jedenfalls an — denn alles andere wäre leider inkonsequent.
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