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Menschenverachtende Symbolik tolerieren?
Liberalismus auf Kosten der anderen

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ai

Jeder solle das Recht haben, sich auf den Körper tätowieren zu lassen, was er möchte, sagte Badegast T. S. aus Klausen dem ORF kürzlich für Südtirol heute1Sendung vom 22. August. selbstbewusst ins Mikrofon. Solche Meinungen sind in Bezug auf den Bademeister mit Nazi-Tattoos auch in den Online-Kommentaren der letzten Tage allgegenwärtig. Sie kommen — wohl nicht zufällig — stets von Menschen, die von einem Nazi eher wenig zu befürchten hätten.

Sehen wir davon ab, dass es hier weniger darum geht, was sich jemand tätowieren lässt, als vielmehr darum, welche Symbole er/sie (nicht notwendigerweise als Tattoo) in der Öffentlichkeit zeigt2Ein verdecktes Nazi-Tattoo wird kaum jemand beanstanden., umso mehr in der Rolle als Ansprech- und Vertrauensperson im öffentlichen Dienst.

Personen, die so »liberal« argumentieren wie die Frau aus Klausen, würde ich gern mit einem Beispiel konfrontieren, in das sie sich möglicherweise besser hineinfühlen können: Würden sie die Unversehrtheit ihrer eigenen Kinder einem Bademeister anvertrauen, der sich durch einschlägige Tattoos oder Symbole eindeutig als Kinderhasser oder gar als Päderast3aka Pädophiler outen würde, selbst wenn er sich noch nie etwas zuschulden hätte kommen lassen? Würden sie sich selbst sicher fühlen, wenn ein Bademeister ein Tattoo mit IS-Symbolik4Islamischer Staat tragen würde? Wären sie dann immer noch dafür, dass sich jede:r auf den Körper tätowieren lassen soll, was er/sie möchte — selbst wenn diese Person einen so sensiblen öffentlichen Dienst versieht? Oder gilt das vielleicht nur so lange, wie die latente Bedrohung hauptsächlich andere betrifft?

Vielleicht hinterfragt ja die eine oder der andere doch noch die eigene Sichtweise.

Cëla enghe: 01 02 03 04

  • 1
    Sendung vom 22. August.
  • 2
    Ein verdecktes Nazi-Tattoo wird kaum jemand beanstanden.
  • 3
    aka Pädophiler
  • 4
    Islamischer Staat


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Comentârs

5 responses to “Menschenverachtende Symbolik tolerieren?
Liberalismus auf Kosten der anderen

  1. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    … wehret den Anfängen! … Die Geschichte wiederholt sich offensichtlich!
    Immer mehr Zeitgenossinnen /-genossen zeigen, dass sie nur mehr einen Buchstaben kennen: -i-!
    Heiliger Augustinus hilf!

  2. Stuff avatar
    Stuff

    Südtirol ist ja im Grunde ein großes, mittlerweile schon lange konsolidiertes, faschistisches Freiluftmuseum und Kolonie. Wer sich dagegen laut äußert und für den Abbau der Relikte, Symbole, Orts- und Straßennamen uvm. ausspricht, weil diese das Zusammenleben chronisch vergiften und eines jeden zivilen Landes unwürdig sind, wird normalerweise abfällig belächelt, beschämt oder gar als Unruhestifter beschimpft, obwohl er nur von seinem Recht auf Meinungsäußerung Gebrauch macht. Alles super scheinheilig! Man legt großen Wert auf die Meinung, die Italiener seien immer nur brava gente und Helden gewesen. Gleichzeitig will man den Eindruck vermitteln, die Tiroler seien vorwiegend eingefleischte Nazis, sodass viele junge Südtiroler, wenn sie, aus welchem Grund auch immer, nicht schon ausgewandert sind, also die modernen Dableiber, sich möglichst von der Identität ihrer Vorfahren distanzieren sollen (am besten Maul halten und kollaborieren, weil es einigen geldmäßig immer noch konveniert). In diesem Fall war der Nazi perverserweise ein Italiener (also einer von den Guten), sodass der erste empörte Aufschrei, nach Bekanntwerden dieses weiteren Details, doch schnell wieder abgeflacht ist. Also doch eher nur Business as usual, nicht der Rede Wert, in einer kleinen Provinz.

    1. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      Ich denke, derart fatalistische und generalisierende Befunde, die noch dazu eine Verschwörung gegen Südtirol wittern, bringen uns auch nicht weiter.

      1. Stuff avatar
        Stuff

        Natürlich habe ich überspitzt und etwas provokant formuliert. Tendenziell ist es aber so und nicht anders. Das Fatalistische liegt, objektiv gesehen, daran, dass nichts weitergeht. Natürlich kann man auch spezifizieren, aber da müsste man ein dickes Buch schreiben, wie damals Claus Gatterer mit “Im Kampf gegen Rom”. Wie sollen Lösungen gefunden werden, wenn man nicht mal über die Missstände reden soll.

    2. G.P. avatar
      G.P.

      Die Lage Südtirols perfekt – natürlich etwas überspitzt – auf den Punkt gebracht.

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