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Etwas zu blindes Date.

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Mit den Südtiroler Blinddates haben Clara Schönthaler, Matthias Fleischmann und Max Gurschler ein spannendes neues Format entwickelt: Ohne vorher zu wissen mit wem, treffen sich jeweils zwei Menschen mit gegensätzlichen Meinungen vor der Kamera, um bei Speis und Trank miteinander zu diskutieren.

In Folge eins saßen sich der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger (TK) und Landesrätin Waltraud Deeg (SVP) gegenüber. Schon in Folge zwei allerdings ließen sich die Macherinnen wohl von ihrem Wunsch nach möglichst divergierenden Auffassungen dazu verleiten, die Bozner Gemeinderätin Anna Scarafoni von den Fratelli d’Italia einzuladen und mit dem Landtagskandidaten der Grünen Zeno Oberkofler diskutieren zu lassen. So konnte sich eine homophobe, rassistische Neofaschistin gleichberechtigt neben einem Demokraten präsentieren und — Stichwort False Balance — unter anderem ihre absurde Klimaschwurbelei (vgl. 01) ebenbürtig neben wissenschaftlichen Fakten ausbreiten. Erschwerend wirkt diesbezüglich, dass es durch das moderationslose Format kein »objektivierendes« Korrektiv gibt.

Klar, es hätte auch noch schlimmer laufen können.

Die gegen Ende des Gesprächs von Oberkofler ausgesprochene Einladung, Scarafoni möge eines seiner Konzerte besuchen, war zwar sicher gut gemeint, trägt aber ebenfalls zur Normalisierung der Faschistin bei — wiewohl der Grüne immerhin eine politische Zusammenarbeit ausschloss.

Bei der Auswahl der Gesprächspartnerinnen ist in Zukunft auf mehr Fingerspitzengefühl zu hoffen.

Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02



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Comentârs

One response to “Etwas zu blindes Date.”

  1. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach

    Die Einladung zum Konzert geschah meines Erachtens nicht “auf politischer Ebene” und trägt somit auch nicht zur “Normalisierung” von Faschistinnen bei. Eines ist die politische Isolation, die ich auch für richtig halte – für alle, die sich außerhalb des Verfassungs- und Menschenrechtskonsenses bewegen. Das andere ist, dass man Menschen in einem persönlichen Kontext nicht “aufgeben” sollte. Und wenn dieses Konzert eine Möglichkeit bildet auf persönlicher Ebene eventuell jemanden, der sich komplett verrannt hat, zum Nachdenken zu bewegen, dann ist das eine gute Sache.

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