Kürzlich hatte mir der Technische Leiter der Brennerautobahn AG mitgeteilt, dass eine Raststätte, die selbst auf der Webseite der Betreibergesellschaft und auf der offiziellen Beschilderung Plose Ovest/Plose West heißt, plötzlich auf den Überkopfanzeigen nur Plose Ovest heißen darf, weil der »unveränderliche Eigenname« so im Grundbuch vermerkt sei. Minderheiten kann man ja verarschen.
Allerdings schenke die Brennerautobahn AG
kontinuierlich der zweisprachigen Beschilderung entlang der Brennerautobahn im Landesgebiet Bozen bzgl. der Informationen an die Nutzer, besondere Aufmerksamkeit.
Zweisprachig sind auch die Namen der Bauwerke, Tunnel und Viadukte entlang der Brennerautobahn.
– Ing. Carlo Costa (Auszug aus einer E-Mail)
Die »besondere Aufmerksamkeit« verhindert aber leider nicht die systematische Marginalisierung der deutschen Sprache, etwa auch auf den Mautanzeigen an den Abfahrten:
Die in Südtirol — einschließlich Klausen, wo diese Anzeige fotografiert wurde — mehrheitlich gesprochene Sprache ist nicht nur zweitgereiht, sie ist auch schlechter lesbar (geringerer Kontrast) und beinhaltet einen Fehler (Mautgebuhr ohne Umlaut), der auf Wurstigkeit schließen lässt.
Zudem wird die Bezeichnung der Einfahrt (hier: Bozen Nord) ausschließlich auf Italienisch angezeigt. Liegt vermutlich ebenfalls am Grundbuch — sowie an einem gewissen Herrn Giuseppe Guadagnini, der noch immer aktuell ist.
Wenn eine faschistische Diktatur mit den unveränderlichen Eigennamen erst einmal die Drecksarbeit verrichtet hat, kann sich eine Demokratie »leider« auch nach Jahrzehnten nicht mehr darüber hinwegsetzen. So schade.
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