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Die besondere Aufmerksamkeit der A22.

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Kürzlich hatte mir der Technische Leiter der Brennerautobahn AG mitgeteilt, dass eine Raststätte, die selbst auf der Webseite der Betreibergesellschaft und auf der offiziellen Beschilderung Plose Ovest/Plose West heißt, plötzlich auf den Überkopfanzeigen nur Plose Ovest heißen darf, weil der »unveränderliche Eigenname« so im Grundbuch vermerkt sei. Minderheiten kann man ja verarschen.

Allerdings schenke die Brennerautobahn AG

kontinuierlich der zweisprachigen Beschilderung entlang der Brennerautobahn im Landesgebiet Bozen bzgl. der Informationen an die Nutzer, besondere Aufmerksamkeit.

Zweisprachig sind auch die Namen der Bauwerke, Tunnel und Viadukte entlang der Brennerautobahn.

– Ing. Carlo Costa (Auszug aus einer E-Mail)

Die »besondere Aufmerksamkeit« verhindert aber leider nicht die systematische Marginalisierung der deutschen Sprache, etwa auch auf den Mautanzeigen an den Abfahrten:

Die in Südtirol — einschließlich Klausen, wo diese Anzeige fotografiert wurde — mehrheitlich gesprochene Sprache ist nicht nur zweitgereiht, sie ist auch schlechter lesbar (geringerer Kontrast) und beinhaltet einen Fehler (Mautgebuhr ohne Umlaut), der auf Wurstigkeit schließen lässt.

Zudem wird die Bezeichnung der Einfahrt (hier: Bozen Nord) ausschließlich auf Italienisch angezeigt. Liegt vermutlich ebenfalls am Grundbuch — sowie an einem gewissen Herrn Giuseppe Guadagnini, der noch immer aktuell ist.

Wenn eine faschistische Diktatur mit den unveränderlichen Eigennamen erst einmal die Drecksarbeit verrichtet hat, kann sich eine Demokratie »leider« auch nach Jahrzehnten nicht mehr darüber hinwegsetzen. So schade.

Cëla enghe: 01 02 03 04



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Comentârs

4 responses to “Die besondere Aufmerksamkeit der A22.”

  1. Stuff avatar
    Stuff

    Das sind halt keine seriösen Leute. Man könnte mal behaupten, bis auf Gegenbeweis, dass sie ihr Amt missbrauchen, indem sie ihre Pflichten systematisch einseitig missachten. Was zudem frustriert ist dass diese Personen von unseren Steuergelden teils fürstlich bezahlt werden. Aber wenn es uns nicht passt, dann können wir ja gehen.

    1. Simon avatar

      Ich bin immer mehr der Überzeugung, dass das sehr seriöse Leute sind, die ihre »Mission« sehr ernst nehmen.

      1. Stuff avatar
        Stuff

        Genau das meine ich. Man könnte es in etwa mit der Metapher des “Elefanten im Raum” vergleichen, über den keiner Sprechen will (oder soll). Mittlerweile sind bei uns die meisten Leute ja schon so sehr darauf erzogen, nichts zu sagen (weil sonst könnte man ja womöglich als ewiggesttiger gegaslightet, oder als Systemkritiker stigmatisiert werden), dass es schon Richtung Gehirnwäsche geht. Dabei hätte unser Land mit der Autonomie so viele schöne Möglichkeiten gehabt, es bräuchte nur ein bisl Anstand und guten Willen.

  2. G.P. avatar
    G.P.

    Solange es dem Land Südtirol egal ist und es nicht interveniert, und das tut das Land nie, wenn es um die deutsche Sprache geht, sind “wir” komplett selber Schuld.

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