Der Landtagsabgeordnete Marco Galateo von den neofaschistischen Fratelli d’Italia (FdI) macht sich große und berechtigte Sorgen um die Schulausflüge und fordert daher — wie schon im Falle der bösen Regenbogenflagge — Transparenz. Folgerichtig hat er eine Anfrage (Nr. 2586/23) an die Landesregierung gerichtet, mit der er so einiges in Erfahrung bringen will. Nach einleitendem Geschwafel und drei recht unverfänglichen Fragen tastet er sich schon ab Frage vier, mit der er eine Aufstellung der Reiseziele anfordert, langsam an den eigentlichen Grund seines Vorstoßes heran. In den Fragen fünf bis sieben kann er seine Beunruhigung nicht mehr verschleiern: Ob es denn stimme, dass einige Schulen im vergangenen Jahr nach Wien statt nach Rom gefahren sind. Warum das bitteschön so sei. Wie viele Klassen von welchen Schulen dies betreffe. Und ob es dafür Beiträge und Subventionen von anderen, auch »ausländischen« Institutionen gegeben habe.
Obwohl es der Nachfolger von Alessandro Urzì (FdI), der inzwischen zum Vorsitzenden der Sechserkommission ernannt wurde, nicht offen zugibt, sind ihm die Ausflüge nach Wien offensichtlich fast genauso ein Dorn im Auge wie die Schutzfunktion Österreichs. Warum bloß fahren die vom österreichischen Joch befreiten Südtirolerinnen noch immer nach Wien statt in die Capitale »ihres« neuen Vaterlandes? Es kann eigentlich nur an den Verlockungen liegen, die »ausländische Agentinnen« mit ihren unanständigen Zuwendungen ausüben. Und hoffentlich reisen nicht auch Klassen italienischsprachiger Schulen nach Wien, sonst könnten sie dort, während sie die erworbenen Deutschkenntnisse praktizieren, vom unseligen Geist des gerupften Doppeladlers in Versuchung geführt werden. Gott bewahre!
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