Die rechtsrechte italienische Regierung antwortet auf mehrere Verkehrsunfälle, die staatsweit für Aufsehen gesorgt haben, wieder einmal mit einer anlassbezogenen Verschärfung der Straßenverkehrsordnung (StVO). Dabei wäre es — wie Verkehrspsychologe Max Dorfer zur TAZ sagte — viel wichtiger, die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen.
In Apulien wollte ich beispielsweise kontrollieren, wie viele Menschen ohne Sicherheitsgurt unterwegs sind. Letzten Endes war es aber einfacher nachzuzählen, wie viele einen hatten. Das Ergebnis war, dass, obwohl die Polizei auf der Straße war, ungefähr 90 Prozent nicht angegurtet waren, was somit deutlich unterstreicht, dass niemand kontrollierte, ob die Verkehrsregeln eingehalten wurden.
– Max Dorfer im TAZ-Interview
Der Grund, warum nur wenige Kontrollen durchgeführt werden, liegt hauptsächlich am fehlenden Personal, jedoch tragen der politische Unwille und die fehlende Akzeptanz der Bevölkerung ihren Teil dazu bei.
– Max Dorfer gegenüber der TAZ
Außen vor gelassen werde wie so oft die Geschwindigkeit, die jedoch die Hauptursache für (tödliche) Verkehrsunfälle darstelle.
Diesbezügliche Kontrollen werden in Italien sogar aktiv behindert und ad absurdum geführt.
Eine unzweifelhafte Verbesserung enthalten die von der Regierung beschlossenen Neuerungen, die vom Parlament noch abgesegnet werden müssen, meiner Meinung nach aber doch: Wie in anderen Ländern müssen motorisierte Fahrzeuge beim Überholen von Fahrrädern in Zukunft mindestens anderthalb Meter Abstand zu den Drahteseln einhalten.
Doch auch diese Vorschrift müsste dann halt von irgendwem auf Einhaltung überprüft werden.
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