Wegen des Todes von FI-Gründer Silvio Berlusconi kommt Italien zum Erliegen. Dem Medienzar steht als ehemaliger Regierungschef ein Staatsbegräbnis zu, das natürlich von den Steuerzahlenden finanziert wird, so sich die Angehörigen nicht ausdrücklich dagegen entscheiden. Und das für einen Multimilliardär. Dafür haben sein Freund Bettino Craxi und er selbst die rechtliche Grundlage geschaffen.
Zusätzlich hat die rechtsrechte Regierung von Giorgia Meloni (FdI), deren Mehrheitsbeschaffer und vor allem geistiger Wegbereiter Berlusconi war, für morgen einen Tag der Staatstrauer ausgerufen. Für einen Ministerpräsidenten a. D. soll dies einzigartig sein.
Erst 2019 hatte der, den Politologe Günther Pallaver heute treffend als »Vorreiter der illiberalen Demokratie« bezeichnet hat, sich sogar öffentlich gerühmt, die Faschistinnen legitimiert und an die Macht geholt zu haben.
Dass für diesen verurteilten Kriminellen morgen auch in Südtirol, an den Fassaden unserer demokratischen Institutionen, die Flaggen auf Halbmast gestellt werden sollen, halte ich für beschämend, entwürdigend und — grundfalsch.
Berlusconi ist tot. Doch sein Vermächtnis ist lebendig wie eh und je. Mir graust.
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