Was könnte der Landtagsabgeordnete einer neofaschistischen Partei so machen, außer in jeder Gemeinde Südtirols einen Erinnerungsort für die angeblichen »Märtyrerinnen« des italienischen Imperialismus zu fordern? Zum Glück gibt es da noch ein weiteres, dem angeblichen Sieg im Ersten Weltkrieg gewidmetes Denkmal, das sich ebenfalls stets der Aufmerksamkeit faschistoider Kräfte erfreut, weil es so schön mit Mussoliniköpfen und Liktorenbündeln verziert ist.
Geht es nach den Wünschen von Marco Galateo (FdI), soll das Bauwerk, das nicht nur die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung beleidigt, sondern auch den Verstand und die demokratische Grundordnung, schöner beleuchtet werden.
In einer Landtagsanfrage (Nr. 2529/23) bezeichnet er das Faschistenwerk als eine »Attraktion« für Touristinnen und Bürgerinnen, die es sicher gern auch einmal nach Sonnenuntergang »genießen« möchten, da tagsüber nicht genug Zeit dafür ist — und weil Skulpturen eben im Dunkeln eine besondere »Faszination« entwickelten.
Für Energieeinsparung und Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung hat der Recke zwar großes Verständnis, doch: die Kunst! Und nicht zuletzt: die Sorge um die Sicherheit!
Außerdem — meint er — könnte man doch die Beleuchtung auf der Rückseite des Bauwerks ausschalten und stattdessen die Vorderseite beleuchten. Daraus schließe ich Schelm, dass die Sicherheitslage auf der Talferbrückenseite wesentlich besorgniserregender sein muss als im Park hinter dem Denkmal.
Wäre FdI nicht staatsweite Regierungspartei mit gar nicht schlechten Aussichten auf einen Eintritt in die nächste Landesregierung, könnte man diese kaum verschleierten Wiederbetätigungsversuche auch mit einem Lachen quittieren. So aber muss man sie mit zunehmender Sorge betrachten.
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