Der oppositionelle Gemeinderat und ehemalige Kulturreferent von Belluno Marco Perale hatte im Vorfeld des heurigen Holocaustgedenktags den Bürgermeister seiner Stadt dazu aufgefordert, eine Bronzetafel von 1518 aus dem Saal des Gemeindeausschusses entfernen zu lassen, die dort seit faschistischer Zeit hängt.
Sie rühmt die erfolgreiche Vertreibung der jüdischen und deutschen Bevölkerung aus Belluno durch die Behörden der Republik Venedig im 16. Jahrhundert. In der Stadt waren beide Gemeinschaften zuvor seit Jahrhunderten beheimatet gewesen.
Von einer weniger prominenten Stelle im Rathaus wurde die Tafel 1938 von besonders fanatischen Regimeanhängerinnen nach Inkrafttreten der Rassengesetze dorthin versetzt, wo sie bis heute hängt: direkt hinter dem Sessel des Bürgermeisters. Perale argumentierte, dass die — von den Faschisten in ihrer Bedeutung noch verstärkte — Tafel diesen wichtigen Ort der Demokratie der Stadt entwürdige und daher in ein Museum verbracht werden sollte.
Die rechte Mehrheit stimmte am Montag einstimmig gegen den oppositionellen Vorschlag und für die Beibehaltung des Objekts. Die Stadt habe wichtigere Probleme, zudem wäre die Entfernung eine weitere Instrumentalisierung der Tafel nach der von 1938 gewesen, so ihre fadenscheinigen Argumente.
Scrì na resposta