In Italien kommt die radikale, gegen Minderheiten hetzende Rechte um Giorgia Meloni (FdI) an die Macht — und was fällt dem angeblich progressiven Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi dazu ein? Er verkündet wenige Tage später, zufällig genau am 100. Jahrestag des faschistischen Marschs auf Bozen, dass er eine nationalistisch-militaristische Veranstaltung wie das jährliche Treffen der italienischen Gebirgsjäger (Alpini) in die Südtiroler Landeshauptstadt holen will. Medienberichten zufolge soll er sogar schon die Kandidatur vorbereitet haben.
Dass das im selben Jahr passiert, da die Alpini bei ihrem Jahrestreffen in Rimini wegen schwer sexistischen Verhaltens — es war sogar von Vergewaltigungsversuchen die Rede — massiv in die Kritik geraten waren, macht das Ansinnen noch absurder.
Es darf ferner daran erinnert werden, dass die Gebirgsjägervereinigung ANA ausdrücklich ihre Freude über die Einrichtung eines einschlägigen Gedenktags zum Ausdruck gebracht hat, weil der gewählte Tag der Schlacht von Nikolajewka entspricht. Damals waren die Alpini des faschistischen Italien Seite an Seite mit der Wehrmacht an einem Eroberungskrieg beteiligt.
Als Motto für ihr Jahrestreffen 2018 in Trient hatte die ANA zudem einen Leitspruch von Benito Mussolini gewählt.
Mir stellt sich hier auch die Frage, ob die Koalitionspartnerinnen von Caramaschi (Grüne, SVP etc.) seinen Vorstoß mittragen.
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