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Nostalgikerin einer nicht erlebten Zeit.
Giorgia Meloni

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ai

Im Netz ist der Ausschnitt aus einer Reportage von France 3 von 1996 aufgetaucht, in deren Rahmen die heutige FdI-Chefin Giorgia Meloni zu Wort kam.

Sie sagt darin:

Ich finde, dass Mussolini ein guter Politiker war. Das heißt, alles was er gemacht hat, hat er für Italien gemacht. So etwas finden wir bei den Politikern, die wir die letzten 50 Jahre hatten, nicht.

— Giorgia Meloni

Übersetzung von mir (Original anzeigen)

Moi je crois que Mussolini était un bon politicien. C’est-à-dire que tout ce qu’il a fait, il l’a fait pour l’Italie. Et on ne le trouve pas ça dans les politiciens qu’on a eus dans les derniers 50 ans.

– Giorgia Meloni

Damals war Meloni Anführerin der AN-Jugendorganisation Fronte della Gioventù im römischen Stadtviertel Garbatella. In der Reportage wird sie als »Antikommunistin, Abtreibungsgegnerin und Befürworterin eines autoritären Regimes« sowie als »Nostalgikerin einer Zeit, die sie nicht erlebt hat« beschrieben.

Natürlich ist per se nicht so wichtig, was die damals 19 Jahre alte Aktivistin einer postfaschistischen Partei vor rund 26 Jahren gesagt hat. Von aktueller Bedeutung ist es aber, weil Meloni seitdem eine lineare politische Karriere ohne nennenswerte ideologische Brüche gemacht und mit FdI sogar eine rechte Abspaltung des PdL mitbegründet hat — die überdies zum neofaschistischen Logo mit der grünweißroten Flamme zurückgekehrt ist. Und insbesondere, weil sich Meloni bis vor wenigen Tagen nie ausdrücklich von ihrer Vergangenheit und der Bewunderung für Mussolini und den Faschismus distanziert hatte.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03



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Comentârs

One response to “Nostalgikerin einer nicht erlebten Zeit.
Giorgia Meloni

  1. artim avatar
    artim

    Man könnte das wohl multiples Versagen der offenen Zivilgesellschaft (Popper) gegenüber ihren Feinden nennen. Es sind zum einen die allzu vielen “Unzufriedenen”, die in Meloni ihre Heilsversprecherin sehen. Vgl. auch: https://www.nzz.ch/international/italien-warum-die-postfaschisten-so-viel-zuspruch-erhalten-ld.1695805
    Aber es hat natürlich auch andere Kräfte mit klaren macht- bzw. sogar geopolitischen Interessen und Zielen, welche Meloni stützen.
    Meloni hingegen auf eine “Nostalgikerin” zu verkürzen, verharmlost eher. Vgl.auch:
    https://espresso.repubblica.it/opinioni/2021/06/07/news/perche_non_basta_essere_giorgia_meloni-304566404/
    Sie hat in ihrem politischen Werdegang von ideologisch-nahestehenden Vorbildern (machtstrategisch) dazugelernt und sich vor Berlusconi, Salvini an die Spitze gesetzt. Aber das alles ändert doch nichts an ihrem grundlegenden Mindset, was sich auch am Führen des flammenden Mussolini-Feldzeichens festmachen lässt. Derzeit gibt sie sich wahltaktisch (noch) gemäßigt. Die römische Wölfin frisst gerade Kreide, übt sich in Zurückhaltung. Nur nichts falsch machen heißt es für sie derzeit, keine allzu extremen Äußerungen, welche die vielleicht potentielle Wähler- bzw. 50 % (lt. aktuellester Umfrage) Nichtwählerschaft oder selbst Salonfaschisten abstoßen könnten. Die (ungeteilte) mediale Aufmerksamkeit hat sie ja auch so.
    Aber im Ernst. Was kann man von einer Meloni, die sich für ein bisschen Folter durch den italienischen Staat … oder sich für Zwangsaustreibung der Südtiroler-innen ausspricht tatsächlich anderes erwarten?

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