Das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium hat im Juli 2019 eine Studie von Paolo Acciari1Wirtschafts- und Finanzministerium, Rom., Alberto Polo2New York University und Giovanni L. Violante3Princeton University, CEBI, CEPR, IFS, IZA und NBER. veröffentlicht, in der — erstmals anhand von offiziellen Daten aus den Steuererklärungen41998-2000 und 2011-2012, 2014 — die Mobilität zwischen den Generationen und somit die Aufstiegschancen untersucht wurden.
Dabei erreicht Südtirol im Vergleich mit den Provinzen Italiens in Bezug auf sämtliche ermittelten Indikatoren (AUM5Absolute Upward Mobility (höherer Wert → ausgeprägtere Aufwärtsmobilität zwischen den Generationen), Q1Q56Beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von Eltern, die im untersten Einkommensfünftel liegen, ins oberste Fünftel aufsteigen kann (höherer Wert → größere Aufstiegsschancen) und RRS7Rank-rank slope, beschreibt die Beeinflussung des eigenen Einkommens durch das der Eltern (niedrigerer Wert → geringerer Einfluss).) Spitzenwerte:
AUM | Q1Q5 | RRS | ||
---|---|---|---|---|
1 | Südtirol | 0,627 | 0,372 | 0,098 |
2 | Trentino | 0,561 | 0,161 | 0,124 |
3 | Bergamo | 0,549 | 0,215 | 0,171 |
4 | Reggio Emilia | 0,548 | 0,177 | 0,153 |
5 | Monza Brianza | 0,546 | 0,239 | 0,172 |
6 | Modena | 0,543 | 0,242 | 0,153 |
7 | Mailand | 0,538 | 0,222 | 0,182 |
8 | Treviso | 0,536 | 0,210 | 0,128 |
9 | Udine | 0,534 | 0,176 | 0,135 |
10 | Brescia | 0,531 | 0,202 | 0,161 |
Zehn führende Länder nach AUM. Alternative Sortierung durch Anklicken der jeweiligen Spalte.
In unserem Land gibt es somit im Vergleich mit Italien für Personen mit schlechterer Ausgangslage bessere Chancen, im Sozialgefüge aufzusteigen. Dies gilt als Indikator für Chancengleichheit, also für eine faire und durchlässige Gesellschaft.
Der Wert soll auf oder sogar über dem Niveau skandinavischer Länder oder besonders dynamischer Gegenden in den USA liegen.
Das benachbarte Trentino liegt in der AUM-Reihung zwar gleich hinter Südtirol an zweiter Stelle, doch die Chancen, bezüglich des Einkommens von ganz unten nach ganz oben aufsteigen zu können (Q1Q5), sind dort geringer als in vielen norditalienischen Provinzen.
AUM | Q1Q5 | RRS | ||
---|---|---|---|---|
101 | Cagliari | 0,395 | 0,062 | 0,193 |
102 | Reggio Calabria | 0,388 | 0,078 | 0,214 |
103 | Agrigent | 0,387 | 0,047 | 0,207 |
104 | Catania | 0,383 | 0,060 | 0,219 |
105 | Trapani | 0,382 | 0,073 | 0,204 |
106 | Syrakus | 0,382 | 0,073 | 0,204 |
107 | Salerno | 0,379 | 0,065 | 0,214 |
108 | Palermo | 0,378 | 0,056 | 0,215 |
109 | Messina | 0,378 | 0,062 | 0,227 |
110 | Cosenza | 0,366 | 0,059 | 0,230 |
Zehn Schlusslichter nach AUM. Alternative Sortierung durch Anklicken der jeweiligen Spalte.
Die zehn Gebiete mit den schlechtesten AUM-Werten liegen allesamt in Süditalien und auf Sardinien.
Insgesamt funktioniert die intergenerationale Mobilität in Italien bei Männern besser als bei Frauen und bei Erstgeborenen besser als bei ihren jüngeren Geschwistern.
Interessant wäre aber wie immer ein detaillierter Vergleich über die Staatsgrenzen hinaus, insbesondere mit angrenzenden Gebieten in Österreich und der Schweiz.
- 1Wirtschafts- und Finanzministerium, Rom.
- 2New York University
- 3Princeton University, CEBI, CEPR, IFS, IZA und NBER.
- 41998-2000 und 2011-2012, 2014
- 5Absolute Upward Mobility (höherer Wert → ausgeprägtere Aufwärtsmobilität zwischen den Generationen)
- 6Beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von Eltern, die im untersten Einkommensfünftel liegen, ins oberste Fünftel aufsteigen kann (höherer Wert → größere Aufstiegsschancen)
- 7Rank-rank slope, beschreibt die Beeinflussung des eigenen Einkommens durch das der Eltern (niedrigerer Wert → geringerer Einfluss).
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