Seit im Jahr 2004 die Erinnerung an die Opfer der Karsthöhlen (Foibe) eingeführt wurde, vergibt der italienische Staat auch eine entsprechende Anerkennung. Sie ist für jene gedacht, die ihr Leben »für das Vaterland geopfert« haben und wird Verwandten der mutmaßlichen Opfer übergeben.
Wie die Seite Dieci Febbraio Millenovecentoquarantasette mit den Hauptautorinnen Claudia Cernigoi, Alessandra Kersevan und Alessandro (Sandi) Volk nachgewiesen hat, werden diese Anerkennungen regelmäßig im Gedenken an Mitglieder der faschistischen Sozialrepublik (RSI) vergeben, jenem Gebilde der Nazikollaboration, dem sich nur die überzeugtesten Faschistinnen anschlossen, die der menschenverachtenden Ideologie bis ans bittere Ende treu blieben. Gerade auch im Osten verübten sie besonders grausame Verbechen.
Bildquelle: diecifebbraio.info
Diese spezielle Anerkennung ist die einzige, über deren Vergabe der (angeblich auf dem Fundament der Resistenza gründende) italienische Staat keine einheitlichen Informationen öffentlich macht, weshalb die Aktivistinnen von Dieci Febbraio regelmäßig Pressemitteilungen verschiedenster Institutionen durchforsten, um die Namen der Geehrten in Erfahrung zu bringen. Dann gleichen sie sie mit den öffentlich zugänglichen Listen der für die RSI Gefallenen und der Vermissten ab.
Über die Ergebnisse wird ein regelmäßig aktualisiertes Verzeichnis geführt, in dem zum Jahr 2020 sage und schreibe 384 wahrscheinliche Angehörige der RSI aufscheinen — worunter sich auch einige befinden, deren schwere Verbrechen an der Zivilbevölkerung bekannt sind.
Als er 2017 eine Zwischenbilanz zog, kam Sandi Volk sogar zum Schluss, dass 77% der 323 Geehrten (Stand 2015) Faschistinnen waren.
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